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Reviews

Michael Formanek

Imperfect Measures


Info

Musikrichtung: Jazz

VÖ: 19.03.2021

(Intakt)

Gesamtspielzeit: 55:58

Internet:

http://www.michaelformanek.com/
https://www.intaktrec.ch/

Der 1958 in San Francisco geborene Michael Formanek arbeitete lange als Sideman, bis er 1990 sein Debüt "Wide Open Spaces" vorlegte. Der Jazz-Bassist war stets als kreativer Musiker bekannt und eng mit der New Yorker Jazz-Szene verknüpft. Wie viele andere Bassisten vor ihm, legt er nun mit Imperfect Measures erneut ein reines Solo-Album vor.

1968 war es, als Barre Phillips mit "Journal Violone" das erste Solo-Album als Bassist vorstellte. Viele andere folgten diesem Beispiel, und aus unterschiedlichen Stilrichtungen des Jazz' legten zum Beispiel Miroslav Vitous ("Emergence"), Ron Carter ("All Alone"), Eberhard Weber ("Pendulum"), Henri Texier ("Amir/Varech")oder Ingebrigt Håker-Flaten ("Double Bass") nach.

Während Weber zum Beispiel mit reichlichen Overdubs und Technik arbeitete, Phillips sehr experimentell und recht frei agierte und auch Vitous seinen eigenwilligen Stil präsentierte und Ingebrigt Håker-Flaten ein sehr unruhiges und eigenwilliges Album vorlegte, so ist auch Imperfect Measures recht individuell gelungen.

Mit einer unglaublich versierten Technik im Spiel ist bereits der erste Song sehr zupackend durch den immensen Druck, den der Bassist aufbaut. Dabei geniesst er die Freiheit, die einem Musiker gegeben ist, wenn er auf keine Mitspieler Rücksicht nehmen muss. Er swingt, klingt bluesig, lässt den Hummelflug auferstehen zu Beginn von " A Maze", indem er wild die Saiten streicht, er lässt den Bass tief brummeln, er schlägt die Saiten und so scheint es gar heftig und perkussiv zu rocken ("Full Frontal").

Ein ruhiges und beschauliches Bild entsteht mit "Airborne", das mich gedanklich dahingleiten lässt und innerhalb der fast neun Minuten so manche Stimmung aufbaut. Mit "Moment's Notice" liegt das längste Stück vor, auf 11:16 Minuten wird langsam eingeleitet, mit Pausen zwischen jedem Anschlag des Basses und baut sich langsam auf, die eine oder andere Sequenz wirkt gar leicht funky, eine Art Groove entwickelt sich, weitere Instrumente entwickeln sich bei mir beim Hören instinktiv in Gedanken. Um etwa Minute Sieben herum schleichen sich gar orientalisch-arabische Elemente ein.

Zum Abschluss bringt Formanek seine Platte mit "The Stand". Nein - das ist nicht "Smoke On The Water", wenngleich der Eingangs-Riff daran ein wenig erinnert. Und um diesen Riff, der zwischendurch wiederkehrt, baut sich die elastische Improvisation auf.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Quickdraw (3:18)
2 On the Skin (7:48)
3 A Maze (3:37)
4 Full Frontal (9:00)
5 Airborne (8:50)
6 Loop Back (5:54)
7. Notice Moments (11:16)
8 Wisp (2:51)
9 The Stand (3:20)
(All compositions by Michael Formanek)

Besetzung

Michael Formanek (double bass)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger