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Robert Jürjendal

Vesi leiab Tee / Water finds a Way

Info Musikrichtung: Ambient Prog VÖ: 02/2021 (Newdog / Burning Shed) Gesamtspielzeit: 59:44 Internet: http://www.robertjyrjendal.com

Der Vollständigkeit halber sollte man über die Besetzungsliste hinaus erwähnen, dass das Artwork von Vesi leiab Tee von Lotte Jürjendal gestaltet wurde. Das macht den Pianisten Miguel Noya endgültig zum Exoten, da er so ziemlich der einzige Beteiligte ist, der nicht den Nachnamen Jürjendal trägt. Eine echtes Familienalbum also. Ob das der Corona-Situation geschuldet ist und ob Miguel Noya eventuell mit Lotte Jürjendal verheiratet ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Akustisch ist Miguel Noya allerdings eindeutig die Nummer 2 auf einem Album, dass beim genaueren Hinhören immer mehr als fast reines Solo-Album von Robert Jürjendal wird - mit eben der gelegentlich deutlicheren Piano-Begleitung (z.B. „Jäätub järv“) von Noya. „Grey and blue“, das einzige Stück ohne estnischen Titel, ist sogar von ihm geschrieben.

Neben Robert Jürjendals Gitarre und dem gelegentlichen Piano sind es vor allem die Field Recordings, die Vesi leiab Tee prägen, wobei kaum zu erkennen ist, was er denn da nun aufgenommen hat. Mit dem Synthesizer könnten ähnliche Ambient Sounds erzeugt werden. Das eröffnende „Usaldus“ erhält durch den Sphärensound, der hinter der Gitarre liegt, einen leicht floydigen Charakter. Das wiederholt sich allerdings kaum.

Letztlich perlen die Gitarren und plätschert das Piano angenehm, aber ohne große A-Ha-Momente eine Stunde lang durch die Boxen. Das hat mehr Substanz als Wellness-CDs vom Grabbeltisch, reicht aber für eine echte Empfehlung als Prog-Platte bei Weitem nicht aus.

Norbert von Fransecky