Reviews

Robert John Hope

Plasticine Heart

Info Musikrichtung: Rock / Songwriter VÖ: 23.04.2021 (Musszo / Edel / Kontor New Media) Gesamtspielzeit: 38:57 Internet: http://www.robertjohnhope.com

Dass Robert John Hope stilistisch einen klaren Kurs fährt, lässt sich nun kaum behaupten. Formulieren wir es positiv: Er steuert scheuklappenfrei im Bereich zwischen Singer/Songwriter und ruhiger Rock Musik.

Wer U2 in der Joshua Tree-Phase liebt, bekommt durch den Opener ein Problem, weil der Wahl-Berliner die Hoffnung weckt, ein Album in genau dieser Tradition zu liefern. Das Cover-Bild stützt diese Erwartung zwar nicht; eher schon das Schwarz-weiß Foto auf der Innenseite des Digi-Packs, das (wahrscheinlich) den singenden Gitarristen in einem noch unbelaubten Wald zeigt.

Aber die U2-Atmosphäre verfliegt sofort. Im Weiteren gibt sich Hope mal sehr spröde und wandelt auf den Spuren von Songwritern der 70er Jahre, mal rockt er dezent vor sich hin, lässt auch mal die Gitarren schluchzen. Dann ist die Grenze zum Country nicht weit. „Trying“ (Nomen est omen?) versucht sich in ganz anderen Welten. Das Stück ist mehr new romantic Pop, als Songwriter.

Die Diversität des Albums ist nicht mein Problem; im Gegenteil! Aber egal, wohin Robert John hofft, ins Schwarze trifft er nie. Den einleitenden U2-Soundalike und das weite Horizonte eröffnende „Colorado“ könnte ich mir als Teil eines mixed Tapes vorstellen. Der Rest ist nicht unbedingt schlecht, aber redundant.

Norbert von Fransecky