Reviews
Dance Songs For Hard Times
Info
Musikrichtung:
White Blues
VÖ: 09.04.2021 (Thirty Tigers) Gesamtspielzeit: 34:37 Internet: https://www.bigdamnband.com/ https://www.thirtytigers.com/ http://oktoberpromotion.com/ |
The Reverend Peyton's Big Damn Band, ein langer Name für eine kleine Band. Das Trio aus Indiana um den Leader Josh "The Reverend" Peyton (*1981) und Breezy, seine Ehefrau, die Waschbrett spielt, wurde ergänzt um einen Schlagzeuger.
Einflüsse stammen aus diversen Genres des Blues, angefangen von Charlie Patton über Muddy Waters zu B.B. King. Und der Reverend hat mit seiner Musik nun schon über 10 Platten befüllt, und in gewisser Weise eine Nische gefunden. Dabei orientiert er sich stark am Country Blues der Gegend am Mississippi, schleppt die Tradition des Slidegitarrenspiels in die Gegenwart und hat unter Einbezug weiterer Assoziationsansätze noch andere Einflüsse eingebracht. Der erste Song auf der aktuellen Platte Dance Songs For Hard Times stellt das bereits entsprechend vor. Und so höre ich Anklänge an Alan Wilson (Canned Heat), Billy Gibbons (Z Z Top), Rory Gallagher, wenn der Reverend seine aufgedreht hat.
Im zweiten Song stellt er dann sogleich eine besondere Schiene in der Geschichte der Slidegitarre vor, jenen Stil, der von Elmore James über J.B. Hutto bis hin zu Hound Dog Taylor reicht. Dennoch bleibt diese Musik irgendwie "bleichgesichtig", erreicht die Band insgesamt nicht die besondere emotionale Intensität der soeben aufgeführten Musiker. Aber unterhaltend und gut abgehend kann sie die Seele gleichwohl erreichen mit ihrer direkten Art der Ansprache, und - klar - für die Bewegung äußerer Extremitäten durchaus auch geeignet. Gelegentlich erinnert mich der eine oder andere Song an die britischen Groundhogs der Spät-Sechziger/Anfang-Siebziger.
Auf ihre Art atmet die Musik der Formation natürlich auch viel Authentizität, man nimmt ihnen ab, was sie vortragen, da wirkt nichts aufgesetzt, sondern eben verdammt ehrlich. Hauptsächlich wird dieser teil schwer schleppende Sound von der Gitarre und dem dumpfen Schlagzeug getragen, die Anteile des von Breezy gespielten Washboards halten sich relativ zurück und in Grenzen. So hatte ich angesichts des Einsatzes des "Instruments" auch ein wenig Zydeco-Anteile erwartet. Stimmlich tritt Peyton zwar recht großkehlig und kraftvoll auf, doch klingt es mitunter doch ein wenig ungelenk und grob im Ausdruck. Dennoch - zur Gesamtausrichtung passt es schon.
Auf einigen Songs erweitert sich der grobe Sound durch luftige Einschübe, wie zum Beispiel "Too Cool To Dance" ein wenig Rockabilly-Feeling atmet. Aber meistens predigt der Reverend eben den Blues, so, wie er einmal war, und so, wie er halt heute ist, in moderner Fassung. Am überzeugendsten sind für mich in dieser Hinsicht die Titel 2, 7, 8, 9, weil sie über sehr viel Ausstrahlung verfügen. Und der letzte Song, "Come On Angels" bringt dann noch ein wenig Gospel-Feeling ein, und bringt die Platte jubeljauchzend zum Abschluss.
Trackliste
2 Rattle Can
3 Dirty Hustlin
4 I'll Pick You Up
5 Too Cool To Dance
6 No Tellin' When
7 Sad Songs
8 Crime To Be Poor
9 Til We Die
10 Nothing's Easy But You And Me
11 Come Down Angels
Besetzung
"Washboard" Breezy Peyton (washboard, vocals)
Max Senteney (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |