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Reviews

Strauss, R. / Holst, G. u.a. (Hochwartner/Steiner)

Binary Star


Info

Musikrichtung: Arrangement

VÖ: 28.05.2021

(Berlin Classics / Edel Music / CD / 2020 / Best. Nr. ALPHA 0301715BC)

Gesamtspielzeit: 51:45

Internet:

Constanze Hochwartner
Peter Steiner

ZOPF UND KOPF AB

Ein Konzertprogramm für Posaune (alternativ: Trompete) und Orgel ist in der Regel recht vorhersehbar und daher etwas zopfig. Die Organistin Constanze Hochwartner und Posaunist Peter Steiner machen sich mit diesem Album furchtlos-entschlossen daran, die alten Zöpfe abzuschneiden – und haben, wie nicht selten bei Revolutionsversuchen, den Kopf gleich mit abgetrennt. Denn erstaunlich kopflos wirkt es schon, dem Arrangement von Mahlers „Urlicht“ eine Suite aus Andre Lloyd Webbers „Phantom der Oper“ folgen zu lassen.

Aber nun gut: Unter dem Album-Titel Binary Star, zu deutsch: Doppelstern, lässt sich natürlich so allerhand zusammenschnüren. Die Eingangsfanfare zu Richard Strauss´ „Also sprach Zarathustra“ geht fast bruchlos über zu suitehaften Auszügen der „Planeten“ von Gustav Holst, dem sich das Largo aus Dvoráks Symphonie „Aus der Neuen Welt“ anschließt. Ein buntes Schnippselkino in dem auch noch Barbers unvermeidliches „Adagio“ Platz findet. Das alles könnte als leichte Unterhaltung oder als Panoptikum der Möglichkeiten, insbesondere der hier zum Einsatz kommenden elektronischen Viscount Prestige-Orgel, an sich durchaus kurzweilig sein.

Doch wie lautet die drohende Einsicht im Mafia-Film so schön: „Dinge können kaputt gehen…!“ Populäre Musikstücke leider auch. Und sie tun es hier vorwiegend aufgrund der eher grob gestrickten Arrangements aus der Feder von Emily Horton und Andrew Markel, die dafür sorgen, dass vieles kaum wiederzuerkennen ist und selbst eine so zugkräftige Nummer wie der „Mars“ aus Holsts Planeten-Suiten verzerrt und schwachbrüstig wirkt. Dazu trägt bei, dass Hochwartner und Steiner bei aller Kunstfertigkeit zu einheitlich schleppenden Tempi neigen und sich allzu sehr darauf verlassen, dass die bunten Instrumentalfarben der Orgel und die Arrangements schon ihre Wirkung tun werden.

Kurzum: Dieser Doppelstern leuchtet nur äußerst schwach und taugt allenfalls als Visitenkarte für die Showeignung der Orgel.



Sven Kerkhoff

Trackliste

Strauss: Also sprach Zarathustra
+Holst: Die Planeten
+Dvorak: Largo aus Symphonie Nr. 9
+Williams: Summon the Heroes
+Mahler: Urlicht aus Symphonie Nr. 2
+Lloyd Webber: The Phantom of the Opera
+Barber: Adagio

Besetzung

Constanze Hochwartner: Orgel
Peter Steiner: Posaune
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger