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Morgan Wade

Reckless

Info Musikrichtung: Modern Country-Pop-Rock VÖ: 19.03.2021 (Ladylike Records/Thirty Tigers) Gesamtspielzeit: 38:55 Internet: https://www.thirtytigers.com/ https://www.morganwademusic.com/ http://oktoberpromotion.com/

Die sechsundzwanzig jährige Musikerin Morgan Wade wuchs in Virginia auf, umgeben von den Klängen des Bluegrass. Allerdings wies sie eine große Affinität zu anderer Musik auf, Pop und Rock vorrangig. So soll sie versucht haben, hieraus einen eigenen Sound zu kreieren. Ob ihr das mit ihrer Debüt-Platte Reckless gelungen ist, wird sich zeigen.

Produziert hat die Platte Sadler Vaden, Gitarrist bei Jason Isbell und auch solo aktiv, hier ist er auch als Gitarrist dabei. Eines lässt sich sofort feststellen, denn der Eröffnungssong "Wilder Days" geht sofort ins Ohr, er strotzt voller Harmonien, angelehnt an das Genre Power-Pop. Dazu gesellt sich die an der Country-Musik orientierte twangige Stimme der Protagonistin, ein druckvolles Schlagzeug treibt den Song voran, der breitflächig mit einem dezent verhallten Gitarrensound ausgefüllt ist.

"Matches And Metaphors" ist ein wenig ruhiger, aber gleichwohl vollmundig im harmonischen Sound, und mit "Other Side" und "Don't Cry" finden sich dann zwei Ohrwürmer, die sich eigentlich in heutigen und einschlägigen Country-Charts erfolgreich tummeln sollten, solange man es noch nicht zu sehr als "Indie" ansieht. Auf jeden Fall ist die Country-Ausrichtung eindeutig, aber eben mit jener Pop-Attitüde ausgestattet, die das Genre in den letzten Jahren so erfolgreich machte.

Dennoch ist die Musik von Morgan Wade wesentlich gehaltvoller als all' das, was in den letzten Jahren von den Cowboyhut tragenden Kollegen vorgelegt wurde. Mithin - ich sehe Reckless als eine feine Americana-Scheibe an, nicht unbedingt mit ausgeprägter Individualität belegt, jedoch mit Anspruch und niveauvoll, und stets voller schöner Harmonie. Stimmlich meist im typischen Twang-Umfeld, und gelegentlich erscheint mir ein Hauch Stevie Nicks in der Stimme, aber letztlich eine großartige Einheit mit der Musik bildend.

Einige Songs kristallisieren sich für mich persönlich im Laufe des Hörens besonders heraus, einmal ist das das locker swingende "Northern Air" mit diesen exzellenten und filigran eingestreuten Gitarrenparts, die ganz simpel arrangierte Ballade "Met You" und "Wilder Days", dass ich immer wieder weiter hören möchte...

Wolfgang Giese