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Reviews

Canzoniere del Lazio

Lassa Sta' la Me Creatura


Info

Musikrichtung: Folk-Pop-Rock-Fusion

VÖ: 26.03.2021(2014)

(Fonè)

Gesamtspielzeit: 39:47

Internet:

https://de-de.facebook.com/canzoniere.dellazio
https://www.in-akustik.de/
https://foneshop.it/en/

Heute führt mich der Weg nach Italien, und das zeitlich gar sehr weit zurück, bis in das Jahr 1974. Denn dann wurde diese Musik der 1972 in Rom gegründetenBand Canzoniere del Lazio erstmalig als Langspielplatte veröffentlicht. Ziel war seinerseits, italienische Traditionsmusik wiederzubeleben und mit neuen Stilen zu vermengen. Nach einem ersten Album, 1973, folgte ein Jahr später Lassa Sta' la Me Creatura.

Die Formation galt als eine der wichtigsten italienischen progressiven Folkbands in den Siebzigern, und auf dieser Platte verstärkte man die anfänglich mehr akustische Umsetzung italienischer Folk-Traditionen mit elektrischen Instrumenten. Alle acht Songs stammen aus dem Repertoire italienischer Folklore, und wurden in einem sehr ungewöhnlichem Fusion-Gewand präsentiert. Die Platte startet mit mehrstimmigen Gesang, der ganz dramatisch klingt, und untermalt wird das ohne Rhythmus-Instrumente und dahintreibende Stück unter anderem vom Saxofon.

Und schlägt man die Trommel, wenn es nahtlos übergeht zum zweiten Song, der sich nun über fast zehn Minuten ausbreitet. Gesanglich atmet es noch immer diese tiefe Dramatik, E-Bass, Geige, Saxofon und reichlich Perkussion führen einen Brückenschlag vom Mittelalter in die Seventies. Der Song ändert seine Ausrichtung im Laufe der Spielzeit, und grundlegend bleibt der alte Folk-Charakter erhalten, gepaart mit einer experimentellen Seite der Band.

"New Italian Canzoniere" ist das, mit dem Augenmerk auf eine neue Ausdruckssprache, mit einem Gespür für jazzige Momente, hüpfender mittelalterlicher Sound, Akkordeonklänge, ein mitunter brummelnder E-Bass, Geigen und Gebläse, man versteht es blendend, die Atmosphäre eines mittelalterlichen Marktes in die Neuzeit zu verpflanzen, nun könnte eigentlich noch Angelo Branduardi um die Ecke kommen, um mitzumachen.

Auf jeden Fall ist diese Musik nicht einfach zu konsumieren und nicht zu vergleichen, mit oftmals oberflächlichem Folk, der allein zum Tanzen und Hüpfen verführt, hier ist alles sehr individuell und Canzoniere del Lazio ist letztlich einzigartig, in diesem Umfeld von Folk, Pop und Rock. Diese erneute Veröffentlichung des originalen 1974er-Albums wurde von Giulio Cesare Ricci, Fonè Records, exzellent remastered.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Antidoto (Alla Tarantola) (2:04)
2 'Ncominciai A Non Avè Più Bene In Vita Mia (Da Piccolo Fanciullo) (9:37)
3 Saltarello De La Tolfa (3:27)
4 Processione (5:23)
5 Su Gravellu Arrubiu (Il Garofano) (6:14)
6 Lu Povero Antonuccio (3:18)
7 Canti A Mete Di Barbarano (7:59)
8 Saltarello (1:43)

Besetzung

Carlo Siliotto (violino, chitarra gigante, percussioni, voce)
Francesco “Bubù” Giannattasio (organetto a due e otto bassi, sax tenore, percussioni,
flauto con ancia, voce)
Gianni Nebbiosi (sax soprano, sax sopranino, percussioni, voce)
Giorgio Vivaldi (batteria, percussioni, marranzano, voce)
Luigi Cinque (sax tenore, clarinetto, percussioni, voce)
Pasquale Minieri (basso, chitarra elettrica, voce)
Piero Brega (voce, chitarra, basso elettrico, tabla)
Glauco Borrelli (contrabbasso ad arco)
Sara Modigliani (voce)
Andrea Piazza (voce)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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