Reviews
Analects
Info
Musikrichtung:
Broken Beat/Fusion
VÖ: 05.03.2021 (Whirlwind Recordings) Gesamtspielzeit: 78:57 Internet: https://www.annastubbs.com/my-songs https://robinmullarkey.com/ https://www.whirlwindrecordings.com/ http://uk-promotion.net/ |
Im Kern besteht die Band Brotherly aus Großbritannien aus der Sängerin und Pianistin Anna Stubbs und dem Multiinstrumentalisten Rob Mullarkey. Gegründet Mitte der 2000er Jahre kam es 2005 zu einer Debütsingle ("Put It Out"), der ein Album zwei Jahre später folgte.
Die Musik der Band soll eine Brücke zwischen Jazz und experimenteller Tanzmusik darstellen. Ferner las ich etwas zu dem Begriff "Broken Beat". Dieses ist eine Spielart der elektronischen Musik, die sich charakterisiert durch einen synkopierten Rhythmus, in der Regel in 4/4 Metren, mit gestaffelten oder unterbrochenen Snare-Beats. Und hier kommt man dann in die Richtung von Drum and Bass, House, Hip Hop, Techno oder Acid Jazz. Die Wurzeln stammen aus der Jazz-Fusion der siebziger Jahre, zu nennen sind in diesem Zusammenhang Künstler wie Donald Byrd, Bobbi Humphrey oder The Mizell Brothers, ferner Herbie Hancock oder George Duke, um in etwa zu beschreiben, welche Elemente sich in der Musik befinden.
Aber im Verlauf dieser Platte findet sich auch Platz für Assoziationen zu Prince und ähnlich gelagerten Musikern. Analects stellt mit seinen sechzehn Songs eine Werkschau des bisherigen Schaffens dar, hinzu kommt das bisher unveröffentlichte "The Code". Bei den Tracks 3, 4 und 15 handelt es sich darüber hinaus um bisher unveröffentliche Alternativ-Versionen der jeweiligen Songs.
Fünf Gastbeiträge finden wir auf der Platte. Diese jeweiligen Gäste prägen mit ihrem Auftritt die jeweiligen Songs. Eska Mtungwasi (#2) ist eine farbige Sängerin aus London, hier steht die elektronische Ausrichtung mit dem programmierten Sound stark im Vordergrund und hier geht es am meisten in Richtung Prince. Bei "Raindown" ist es Kaidi Tatham mit Keyboards und Flöte, der dem durch seinen starken Broken Beat dahinstolpernden Song einen jazzigen Fusion-Hauch verleiht.
Mit dem Pianisten Jason Rebello hat man einen international bekannten Musiker an Bord, durch dessen perlendes und virtuoses Spiel das leider viel zu kurze, knapp zwei Minuten lange "World In A World" ein romantisches Jazz-Feeling erhält. Auf "DTS" bringt sich der US-amerikanische Jazz-Saxofonist Donny McCaslin ein, dieser cool abgehende Song strahlt mit seiner Lebendigkeit und kann die Tanzbeine in verschlungene Schwingung bringen. Ja, mit diesem Beat könnte man neue Tanzfiguren kreieren.
Zuguterletzt hören wir den britischen Rapper Ty, der diesem Titel wohl eine dicke Prise moderner Ausgestaltung gibt. Insgesamt betrachtet, ist es Brotherly gelungen, den Anspruch der individuell gestalteten Fusion brillant zu erfüllen und umzusetzen. Diese Musik klingt sehr modern und tanzbar, durch die Ausgestaltung der Broken Beats sehr ungewöhnlich, und Anna Stubbs ist eine leidenschaftliche Sängerin, die mit starker Ausprägung zum Rhythm & Blues ausgestattet ist. Die jeweiligen Gäste runden das Ergebnis ab und wecken mit dieser Werkschau die Neugier auf diese Band.
Trackliste
2 Put It Out (feat. ESKA)
3 Raindown (feat. Kaidi Tatham)
4 World In A World (feat. Jason Rebello)
5 Requiem
6 Skin Deep
7 Hiding Behind Your Lies
8 Spin Down
9 Shame
10 Searching
11 A Little Trouble
12 Breather
13 The Code
14 Navigator
15 DTs (feat. Donny McCaslin)
16 One Sweet Life (feat. Ty)
Besetzung
Rob Mullarkey (beats, bass, guitars, rhodes, synths, vocals, percussion)
Ty (vocals)
Eska Mtungwasi (vocals)
Donny McCaslin (tenor sax)
Kaidi Tatham (clav, synths, flute)
Jason Rebello (piano)
Eddie Stevens (Moog)
Simon Colam (Rhodes)
Finn Peters (flute)
Gareth Lockrane (flute)
Jan Ozveren (guitar)
Ben Jones (guitar)
Dave Okumu (guitar)
Femi Temowo (guitar)
Martyn Kaine (drums, percussion, MPC)
Drew Horley (beats, additional synths)
Ben Bryant (percussion)
Volker Straeter (percussion)
Phil Peskett (synths)
Sharlene Hector (backing vocals)
Natalie Williams (backing vocals)
Tawiah (backing vocals)
Rakhi Singh (violin)
Jae Yoo (violin)
Max Baillie (viola)
Lucy Railton (cello)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |