Reviews
meLODies
Info
Musikrichtung:
Americana
VÖ: 26.03.2021 (Paraply Records) Gesamtspielzeit: 37:55 Internet: https://facebook.com/loveondrugs/ http://www.paraplyrecords.se/ http://www.hemifran.com/ |
Mit "Standing On The Doorstep" startet die dritte Veröffentlichung der schwedischen Band Love On Drugs herrlich beschwingt im feinsten Westcoast-Stil und ganz leichtem Country-Rock-Einschlag, allein durch die Mandoline entsprechend ausgerichtet. Dazu dieser sehr gut arrangierte Harmonie-Gesang, der von Jenny Lundin und Ted Russell Kamp bestritten wird. Und an die Musik von Ted erinnert mich recht stark der zweite Song, "The Well", da hat Thomas Pontén aber gut zugehört, denn er hat das mit der Stimmung sehr gut getroffen.
2016 hieß es "I Think I’m Alone Now", und auch dort konnte ich mit Assoziationen aufwarten, R.E.M., Black Sabbath, Eagles, wie ich letztlich bemerkte, mit einem Ergebnis zwischen der Leichtigkeit von Popmusik, verbunden mit den verschiedenen Einflüssen von Americana und dessen verschiedenen Spielarten.
Zwei Jahre später erschien "Solder". Dort gab es erneut sehr interessante Kompositionen, die mit verschiedenen Einflüssen ein schlüssiges Ganzes hervorbrachten. Pop, Rock und Folk waren wichtige Eckpfeiler für eine Einsortierung in das Sammelbecken Americana (made in Sweden).
Und nun meLODies, im Kern sicher noch stärker im Genre Americana anzusiedeln, dieses Mal mit deutlicherem Westcoast-Feeling und einer dicken Prise Power-Indie-Pop und Anleihen aus der New Wave-Richtung à la XTC. Aber auch eine große Hinwendung zur Musik von World Party ist offensichtlich, zum Beispiel bei "Faking It All". Mit "Green" schlägt Pontén dann wieder eine neue Richtung ein, das riecht ein wenig nach der neu erwachten Country-Szene der End-Sechziger/Anfang-Siebziger, ein wenig der Flying Burrito Brothers mag kleine Spuren hinterlassen haben. Mit "There Goes My Heart" wiederum ist ein herrlicher Pop-Song entstanden, der durch seine Leichtigkeit besticht, gern hätte ich solche Musik in einschlägigen Charts gesehen.
Und so bleibt es zwar grob unter dem Oberbegriff Americana, doch lässt sich die Band nicht einengen, sondern streckt ihre Fühler stets wieder aus und erzeugt durch hohe Flexibilität ein Album mit großer Ausdruckskraft mittels der Einbeziehung verschiedener Einflüsse. Jedenfalls ist Musik entstanden von hohem internationalen Standard. Mit "All Those Years" endet die Platte gar mit einem dezenten keltischen Einschlag in der Melodieführung des Themas.
Alles außer Langeweile bestimmt den Fluss der zehn Songs, jedes Mal ist man beim Start des nächsten Stückes überrascht von der Vielseitigkeit dieser guten Band, die sehr dicht agiert und das mit großer emotionaler Kraft.
Trackliste
2 The Well
3 Let The Banner Wave
4 Faking It All
5 Green
6 Cutting Words
7 Heartache I Know You So Well
8 There Goes My Heart
9 Our Story
10 All Those Years
Besetzung
Robert Olsson (bass)
Markus Larsson (keyboards)
Thomas Pontén (guitars, mandolin, additional percussion, additional keyboards, vocals)
Jenny Lundin & Ted Russell Kamp (background vocals)
Tony Martinsson (lap steel guitar)
Andreas Hall (tenor saxophone)
Tobias Andersson (violin)
Magnus Johansson (additional electric guitar)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |