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Reviews

Rudi Berger featuring Toninho Horta

Same


Info

Musikrichtung: Bossa Nova/Jazz-Fusion

VÖ: 05.03.2021

(Gramola)

Gesamtspielzeit: 71:45

Internet:

https://www.rudiberger.com/
https://www.gramola.at/de/
https://www.martinaweinmar.de/

Heute stelle ich eine Zusammenarbeit des Wiener Violinisten Rudi Berger und des brasilianischen Gitarristen Toninho Horta vor. Bereits 1988 arbeiteten die Beiden zusammen. Auf ihrer gleichnamigen Platte befinden sich achtzehn Songs, inklusive des Bonustracks "Gabriele", die zwischen 1988, also dem Beginn des gemeinsamen Musizierens, und 2019 eingespielt wurden, und zwar in Steinakirchen, Österreich (#1-8), New York City (#9-12, 18), Rio de Janeiro (#13-17).

Starten wir also in Österreich, mit den ersten acht Titeln, aus 2019, und im Duo eingespielt. Durch die Violine wird eine gedankliche Hinwendung zu Stéphane Grappelli herausgefordert, ja, dieser unwiderstehliche Swing im Spiel wird auch von Berger geboten. Und dazu die eindeutig brasilianische Variante von Horta, nicht allein durch das Gitarrenspiel mit der Akustischen, sondern auch durch seinen Gesang. Beide Elemente swingen elegant und verstehen sich offensichtlich prächtig in ihrem Zusammenspiel. So wird eine Art Jazz produziert, der die brasilianische Musik zum Swingen bringt und die Violine nach Rio de Janeiro entführt.

Neun Musiker sind dann bei den Stücken neun bis zwölf beteiligt, aufgenommen in New York City, 1997. Und hier werden wir auf eine ganz andere Reise mitgenommen. Grundlage bildet die laszive Art der brasilianischen Musik, die übrigen Instrumente fügen eine Portion aus dem Bereich Fusion hinzu, so ist unter anderem der durch Weather Report bekannte Bassist Victor Bailey mit knurrigem E-Bass dabei. Berger zupft mitunter seine Geige und bringt zur perkussiven Ausstattung noch ein wenig mehr davon ins Spiel, sehr gutes Beispiel dafür ist "Bossa For Toninho". Hier brilliert Horta dann auch noch mit einem wunderschönen Solo auf der E-Gitarre. Herrlich, wie beschwingt die Musik dahinfliegt.

Tracks dreizehn - siebzehn führen uns dann nach Rio de Janeiro, in das Jahr 2000. Und hier wird es noch beschwingter, wichtiger Bestandteil sind die Flöteneinsätze von Lena Horta. Auch hier setzt Berger mit der Violine romantische Akzente und zum Beispiel auf "Vertentes" schluchzt er so rührend mit seinem Instrument, das ist ganz einfach warmherzig und sehr nahe gehend.

Ein Bonus wird uns mit dem 1988 in New York aufgenommenen und in Wien abgemischten Titel "Gabriele" vorgestellt. Nun ist es ganz anders, hier fehlt Toninho Horta, die Band stellt sich als Quartett in klassischer Jazz-Besetzung vor. Wir hören eine sehr schöne Ballade, geführt von Violine und Keyboards, ein sehr angenehmer und ruhiger Abschluss dieser hervorragenden Werkschau im Umfeld von Bossa Nova, Jazz und ein wenig Klassik und Folk.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Waltz For Jeremy
2 When Eagles Fly On Sunday
3 Pilar
4 My Minor Blues
5 Minas Train
6 Georgia On My Mind
7 Beautiful Love
8 Ballad For Zawinul
9 Ouverture
10 Bossa For Toninho
11 Profunda Emocao
12 Beluschka
13 Lembrando Hermeto
14 Vertentes
15 Dona Olimpia
16 Autumn In Brooklyn
17 Vider De Anor
18 Gabriele

Besetzung

Rudi Berger (violin - all tracks, keyboards - #18, handclaps - #17, voice - #16)
Toninho Horta (acoustic guitar - #1-17, vocals - 1-9, 11, 12, 16, 17, electric guitar - #10, handclaps - #17)
Maucha Adnet (vocals - #9, 10),
Peter Madsen (piano - #9, 10)
Cliff Korman (keyboards - #9, 10, 12)
Victor Bailey (electric bass - #9, 12)
Kenwood Dennard (drums - #9, 10, 12)
Valtino (percussion - #9, 12)
Jay Anderson (acoustic bass - #10)
Lena Horta (flute - #13, 14, 16, 17, handclaps - #17)
Jorge Helder (acoustic bass - #13)
Robertinho Silva (percussion - #13)
Helio Delmirio (acoustic guitar - #14)
Yuri Popoff (electric bass - #14, 16, 17)
Marcos Suzano (percussion - #14, 16, 17)
Erwin Schmidt (electric piano - #18)
Mike Formanek (acoustic bass - #18)
Joris Dudli (drums - #18)
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