Reviews
Forever Young
Info
Musikrichtung:
Klassik/Jazz-Fusion
VÖ: 26.03.2021 (GLM ) Gesamtspielzeit: 63:17 Internet: https://nicole-heartseeker.com/projects/ https://www.mulofrancel.de/ https://wildkatpr.com/ https://www.glm.de/ |
Forever Young ist die gemeinsame Arbeit der Pianistin Nicole Heartseeker und des Saxofonisten Mulo Francel. Die Pianistin ist hinsichtlich ihrer Ausbildung klassisch geschult, so reicht ihr Repertoire vom Barock bis in das 21. Jahrhundert. Eigenen Angaben zufolge liegt ihr Schwerpunkt auf Johann Sebastian Bach und Max Reger. Neben der klassischen Musik näherte sich die Musikerin nach und nach auch anderen zeitgenössischen Stilen und so kam es hierbei auch zur Zusammenarbeit mit dem Münchener Saxofonisten Mulo Francel.
Dieser hatte bereits 2019 mit einem Pianisten eine Duo-Platte eingespielt, das war "Mythos", zusammen mit Chris Gall. Die klassische Musik ist dem Saxofonisten auch nicht fremd, war er doch auch in jenem Genre als auch in der Weltmusik, mit Quadro Nuevo, tätig. Bei "Mythos" war mir positiv aufgefallen, dass die Musik wie der Soundtrack zu einem romantischen Film wirkt, melancholisch-verträumt, voller Energie und Leidenschaft und impressionistischer Bildsprache. Spielerisch konnte ich Assoziationen knüpfen zur Spielweise von Jan Garbarek und Paul Desmond.
So treffen nicht unbedingt zwei grundverschiedene Musiker aufeinander, vielmehr reichen sie sich die Hände zu diesem hochinteressanten und niveauvollen Stelldichein. Somit werden die Grenzbereiche zwischen Klassik und Jazz filigran miteinander verwoben. Ein Blick auf die Trackliste läßt erkennen, dass es sich bei den siebzehn vorgestellten Songs um Bearbeitungen klassischer Vorgaben handelt, von Johann Sebastian Bach über Antonio Vivaldi zu Georg Friedrich Händel, etc. Ferner wurde auch der argentinische Bandoneon-Spieler und Komponist Astor Piazzolla bedacht. "Mia Bella" stammt von Francel selbst und hier spielt er dann auch die Mandoline und verleiht dem Song die italienische Note.
Insgesamt betrachtet ist es den beiden Akteuren gelungen, einen entspannten und entspannenden musikalischen Dialog zu schaffen, voller Schönheit und Sinnlichkeit im Ausdruck. Mal tendiert die Stimmung ein wenig mehr in Richtung sanften Jazz', mal wiederum in die klassische Ausrichtung, aber stets brilliert man mit einer gemeinsamen Ausdrucksweise, die beide Richtungen beinhaltet.
Ja, Forever Young, so der Albumtitel, wird den alten Meistern, die hier interpretiert werden, mit Sicherheit gerecht, und so bleiben sie in der Tat ewig jung, wenngleich hier auch in anderen musikalischen Kleidern.
Trackliste
2 Sinfonia in F major (Johann Sebastian Bach)
3 The Wide Point (Improvisation on G. F. Händel Larghetto)
4 Our Serenade (Improvisation on F. Schubert Ständchen)
5 Mia Bella (Mulo Francel)
6 Let Me Weep (Improvisation on G. F. Händel Lascia ch´io pianga)
7 Ouvre tes yeux bleus (Jules Massenet)
8 Dreamlike (Improvisation on R. Schumann Träumerei)
9 Enlarged Heart (Improvisation on A. Vivaldi Largo from Cello Sonata. 6)
10 Walking Far (Improvisation on A. Marcello & J.S. Bach Adagio)
11 Lazy Days (Improvisation on A. K. Ljadow Prelude Op.11 No.1)
12 Élégie (Jules Massenet)
13 ’A Vucchella (Paolo Tosti & Gabriele D’Annunzio)
14 Ave Maria (Astor Piazzolla)
15 Menuett in G minor (G. F. Händel & W. Kempff)
16 Après un rêve (Gabriel Fauré)
17 Oblivion (Astor Piazzolla)
Besetzung
Mulo Francel (tenor sax, clarinet, mandolin)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |