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Reviews

Jesse Brewster

The Lonely Pines


Info

Musikrichtung: Americana/West Coast Rock

VÖ: 05.03.2021

(Crooked Prairie Records)

Gesamtspielzeit: 35:00

Internet:

https://jessebrewster.com/
https://www.hemifran.com/news/

Heute führt uns die musikalische Reise an die West Coast der USA. Diese Gegend ist ja bekannt für eine eigene Art Musik, Musik, die oft sonnendurchflutet wirkt, mit satten und wunderschönen Harmonien punkten kann und auch eine Art Unbeschwertheit und Schwerelosigkeit aufweist.

Jesse Brewster wuchs in Nord-Kalifornien, Hawaii und in der Bay Area auf. Das sind alles beste Voraussetzungen für Americana kalifornischer Prägung. Beeinflusst soll der junge Mann gewesen sein durch Bands und Musiker wie Willie Nelson, Rolling Stones, The Beatles, Tom Petty, Fleetwood Mac, Bob Marley und The Eagles, Musik, die seine Hippie-Eltern hörten.

Und gleich von Beginn an bin ich gepackt, "Let's Run Away" bewirkt bei mir genau das Gegenteil. Vor diesem Song muss ich nicht weglaufen. Da schwirren sofort Assoziation durch den Raum, als erstes denke ich an die frühen Eagles, das atmet den Geist von Songs wie "Take It Easy". Insofern ein Einstieg nach Mass. The Lonely Pines, das ist die fünfte Platte des Musikers und sie bietet einen exzellenten Stilmix mit dem Ergebnis feinster Americana-Ausrichtung, Schwerpunkt halt auf flockigen Westcoast Rock. Bereits mit "Kicking And Screaming" geht das weiter, herrlich!

Die druckvolle musikalische Umsetzung geht eine sehr harmonische Allianz ein mit dem sympathischen und warmherzig wirkenden Gesang, manchmal mich an Jackson Browne erinnernd, das ist wirklich recht perfekt gelungen, da fließt es im Solarplexus warm, man kann sich kaum wehren. Erste Abwechslung erscheint mit dem dritten Song, dem im Walzertakt schunkelnden "Bitter Pill", im Hintergrund ein klimperndes Piano wie aus dem Honky Tonk, fast schon ein wenig verstimmt wirkend, und wenn dann Gitarre und Dobro auftauchen, dann wird es gar ein wenig melancholisch.

Nun, die bittere Pille ist geschluckt, und "Southern" mit Mundharmonika leitet mich gedanklich ein wenig in Richtung Neil Young. "Close To Home"und "So Much Good Right Here" bedienen noch einmal verstärkt die anfängliche Stimmung der Platte, und der Rest der Songs zeigt auf, wie viele verschiedene Einflüsse Brewster aufgesaugt haben muss, um sie hier zu einer sehr abwechslungsreichen Melange zu verarbeiten. Und so überrascht es mich nicht, zum Schluß mit "Amber Kinney" einen gehörigen Schuß an keltischem Einfluss zu hören.

Ja, die Musik dieses Albums besitzt einen, um es neuzeitlich auszudrücken, unwiderstehlichen "Flow", Musik, die berührt, nicht nur oberflächlich, sondern wirklich tief in die Seele zielend, unglaublich sympathisch und zugänglich und von Herzen kommend, und - es gibt keinen wirklich schlechten Song, jeder hat einen eigenen Ausdruck, so dass sich rasch der eine oder andere Lieblingssong herausschälen könnte. Bei mir ist es bis zum Schluss "Let's Run Away" geblieben, ein wahrer Hit!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Let's Run Away
2 Kicking And Screaming
3 Bitter Pill
4 Southern
5 Close To Home
6 Woman In My Mind
7 So Much Good Right Here
8 No One To Blame
9 Follow It Down
10 Amber Kinney

Besetzung

Jesse Brewster (vocals, guitar)
Rest unbekannt
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger