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Silent Skies

Satellites

Info Musikrichtung: Ambient / Pianomusik VÖ: 11.12.2020 (Sweet Lemon / Soulfood) Gesamtspielzeit: 55:39 Internet: http://www.facebook.com/silentskiesband

Tom S. Englund und Vikram Shankar spielen zusammen bei Redemption. Was die beiden bei Silent Skies verwirklicht haben, hat mit Prog Metal oder überhaupt mit Metal allerdings nichts zu tun, nicht mal mit Rock.
Nein, Satellites breitet ruhig daliegende, weitläufige Klanglandschaften vor dem geistigen Auge des Zuhörers aus und hebt ihn in andere Sphären. Vielleicht sind die Hörer die „Satelliten“, denn ein Titelstück gibt es nicht.

Da es in diesem Fall unangebracht ist, einzelne Songs hervorzuheben, nenne ich den Titel nicht, aber: Die enthaltene Coverversion gehört zu den besten, die mir je untergekommen sind. Sie besitzt eine eigene Identität und erinnert damit stark an den Simon & Garfunkel-Klassiker The Sound Of Silence in der Version von Nevermore.

Mit Blick auf das Gesamtkunstwerk ist Gastmusiker Raphael Weinroth-Browne genauso wichtig wie Englund und Shankar. Der vor allem durch seine Live-Auftritte mit Leprous bekannte Cellist unterstützt mit seinem Spiel gelegentlich den Gesang und immer die Tasten. Er ergänzt sie, rundet sie perfekt ab und verstärkt damit die ohnehin gewaltige Wirkung der Musik.

Satellites entfaltet auch deshalb eine so starke Wirkung, weil die Songs durch die Melancholie als vorherrschendes Gefühl vereint werden. In diesem Sinne sind sie auf eine Art alle „gleich“. Das ist wichtig, damit man über die vollen 55 Minuten im Schwebezustand bleibt.

Wen der sanfte, raumfüllende Klang von Vikram Shankars Tasten verzaubert hat, und wer nach dem Genuss dieses Meisterwerkes gleich in dem Stil weitermachen möchte, um am liebsten für immer in dieser ganz besonderen, erfüllten, friedvollen, seligen Stimmung zu bleiben, dem sei dringend zu Lunar Eclipse geraten. Dabei handelt es sich um ein hierzulande weitgehend an der Öffentlichkeit vorbeigegangenes Soloalbum des Bon Jovi-Keyboarders David Bryan aus dem Jahr 2000. Leider folgte dem bislang kein weiteres. Ton und Melodien berühren ähnlich tief wie hier. Ebenso brillant und zauberschön!

Michael Schübeler