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Paul Gilbert

Space Ship One

Info Musikrichtung: Rock VÖ: 06.2005 (Batgirl Records / Mascot) Gesamtspielzeit: 56:47 Internet: http://www.paulgilbert.com

Mit Mr. Big hat Paul Gilbert die bislang höchsten Sphären seiner Karriere angesteuert. Aber auch die Arbeit bei Racer X hat ihm einen guten Ruf in der Szene eingebracht. Space Ship One ist namenswidrig nicht sein Solo-Debüt, sondern bereits der siebte Longplayer, den sein Name innerhalb von sechs Jahren schmückt. Dass er damit nun so richtig abhebt, ist nur zu hoffen. Verdient wäre es!

Space Ship One nimmt den mutigen Fluggast mit auf eine recht abwechslungsreiche Reise. Das beginnt - gut passend zu dem Space Ship Outfit der Scheibe mit einem krachenden Rocker, der an bessere Stücke der letzten beiden Boston-Alben erinnert. Die drei folgenden Songs kommen allesamt mit einer rotzig-punkigen Attitüde daher, gehen darin aber nicht auf. “Every hot Girl is a Rock Star” wird in der Melodie sehr beatlesk, die beiden folgenden Tracks sind punkige Rocksongs, wobei “SVT“ den Punk praktisch völlig in den Refrain verbannt.

Im Mittelteil der Scheibe zeigt Gilbert, dass er es auch anspruchsvoller kann. Die Gitarren kommen mit fast progressiven Spielereien, mal im eher ruhigen Umfeld (“Interaction“), mal lautstark an Annihilators Jeff Waters erinnernd (“Jackhammer“).

Zum Ende werden dann die Mr. Big-Freunde, die es etwas poppiger lieben, bedient. Noch einmal geht es in Richtung Beatles (“It's all too much“). Und auch in das Schwerefeld des Electric Light Orchestra gerät das Raumschiff Gilbert kurzfristig (“Good Man“). Die Brücke zwischen Progressivem und Poppigem schlägt “Mr. Spock“ mit King’s X-artigen Sounds.

Genial auch die heftige Rock’n’Roll-Kante, die in den Pop-Block gemischt wird - “Wash my Car“ mit der Grammy-würdigen Textzeile “If you wash my Car I‘m gonna feel like a Star tonight.“

Norbert von Fransecky