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Floriano Inacio Jr.

Novas Raízes

Info Musikrichtung: Brazilian Jazz-Fusion VÖ: 05.02.2021 (TCB The Montreux Jazz Label) Gesamtspielzeit: 61:52 Internet: https://www.florianoinacio.com/ https://www.martinaweinmar.de/ https://www.tcb.ch/home

Der brasilianische Pianist Floriano Inacio Jr. legt mit Novas Raízes ein Album mit belebender Musik vor. Übersetzt heisst der Albumtitel so etwas wie "Neue Wurzeln". Laut der Angaben im Booklet sollen diese "Wurzeln" das Bindeglied dar, durch das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verflochten sind. "Neu" soll als Ergebnis der vielen fruchtbaren Kooperationen, die den Künstler entlang seines bisherigen Werdegangs geprägt haben, stehen.

Die belebende Wirkung der Musik ergibt sich aus den Eckpfeilern dieser Fusion aus brasilianischer Musik und Elementen des Jazz. Samba, Jazz, Fusion, zusammen ergibt das eine sehr erfrischende Melange voll stark emotionaler Ausstrahlung. Recht unterschiedlich orientierte Musiker stehen dem Pianisten hierbei zur Seite, sei es der Schlagzeuger Paulo Almeida, ein Musiker der neuen Jazz-Generation, oder einige Schweizer Musiker sowie der deutsche Posaunist Nils Wogram.

Floriano Inacio Jr. widmete sich im zarten Alter von sechs Jahren zunächst dem Saiteninstrument Cavaquinho, bevor er später zur Gitarre wechselte. Doch schließlich landete er beim Piano. Einige Gäste sind nur auf wenigen Songs vertreten, so der Sänger David Linx auf dem einzigen Vokalstück "Gratitude". Angetrieben von quirliger Bass- und Schlagzeug-Unterstützung fliegen viele Songs einfach fast schwerelos dahin, das ist ein hoher Unterhaltungswert mit Niveau. Da spürt man Leidenschaft für "Brazilian" oder "Samba Jazz".

Diese Leidenschaft wird eingerahmt von hochwertiger technischer Umsetzung, federnder Rhythmik und ganz viel Emotionen im Vortrag, die zwölf Songs sind ein Soundtrack der guten Laune und energiegeladener Freude. Durch die Vielzahl der Musiker ergibt sich reichlich Abwechslung, ob nun die Posaune, die Trompete oder ein Saxofon klangbestimmend sind oder ob eine Mundharmonika eine andere Stimmung hineinbringt, sehr mitreissend ist auch die ergänzende Perkussion auf "Lá No Cacique", für mich einer der besten Titel des Albums. Ehrlich gesagt, hätte ich von dieser Stimmung gern noch mehr gehabt. Mit dem "Samba Da Vela" werden wir recht folkloristisch verabschiedet, hier präsentiert uns der Protagonist dann auch noch die Cavaquinho, im Einklang mit der 7-saitigen Gitarre von Jr. Denden.

Wolfgang Giese