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Arya Aramnejad

Touch Of Freedom

Info Musikrichtung: Folk-Pop VÖ: 05.02.2021 (ajabu) Gesamtspielzeit: 39:21 Internet: https://de-de.facebook.com/arya.aramnejadi http://www.nuzzcom.com/ http://www.ajabu.com/

Touch Of Freedom ist eine Platte des iranischen Sängers Arya Aramnejad. "Berühmt" wurde er durch ein das Regime im Irak scharf kritisierende Leid "Ali Barkhiz", sich auf die 2009er Ashura-Proteste beziehend. Klar - was kommen musste, er wurde inhaftiert und gefoltert. Aber das hielt ihn nicht davon ab, nach Freilassung weitere kritische Songs zu schreiben und zu verbreiten, mit der Folge weiterer Festnahmen.

Heute lebt der Künstler nach seiner Flucht vor etwa zwei Jahren in Schweden und sein neues Album der Freiheitsbewegung im Iran gewidmet, sowie einigen speziellen Personen, zum Beispiel den ersten Titel, dessen Text von Hooman Sharifi stammt, der Rechtsanwältin Nasrin Sotoudeh, die einst zu achtunddreissig Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil sie politische Gefangene und Frauenrechtlerinnen verteidigt hatte.

Leider sind der CD keine Texte beigefügt, so dass ich mich insofern nur an der musikalischen Umsetzung orientieren kann. Oder aber die Songtitel sind es, die darauf hinweisen, worum es dem Künstler geht, "I'll Kiss You One Day" möglicherweise um ein Wiedersehen in besseren Zeiten, "Exile" wohl um das Leben im Exil, und entsprechend kann man sich die Geschichten zu den anderen Songs vorstellen.

Daher verweise ich auch auf die Angaben im Pressetext, wonach sich der Protagonist in seinen Liedern für die "Grüne Revolution" einsetzt, das ist die unterdrückte Freiheitsbewegung im Iran. So sei er eine Leitfigur für viele moderne, aufgeschlossene Iranerinnen und Iraner, "die ihr Land lieben, nicht aber das Regime".

So besingt Aramnejad in seinem neuen Album die sozialen und politischen Probleme, die das Land nach Jahrzehnten unter dem diktatorischen und gewalttägigen Regime erleidet und gibt damit den Protesten gegen Armut, Unrecht und Unterdrückung un den zahllosen inhaftierten Oppositionellen in seinem Heimatland eine Stimme. "Wir müssen die Stimme der politischen Gefangenen sein".

Eingekleidet ist das Ganze in Musik, die für uns westliche Ohren einerseits nicht nur durch die Sprache, sondern auch die Melodien etwas fremd klingen mag, andererseits aber durch die schwedischen Musiker einen westlichen Charakter erhält. Und so ist es diese Mixtur, die der Musik diese besondere Stellung verleiht. Neben üblichen Instrumenten wird noch ein Qanun integriert, das ist eine Art Psalter, ein aus dem Orient stammendes Instrument. Insgesamt ist die Instrumentierung relativ einfach gehalten, mehr als reine Untermalung des Gesangs, zweckdienlich halt.

Durch die Sprache und den speziellen Ausdruck des Sängers mit einer ausdrucksstarken Stimme wird eine recht melancholische und teils traurig klingende Stimmung ausgedrückt, die Spuren von Sehnsuche beinhaltet. Touch Of Freedom, der Albumtitel, hingegen, mag eine Art Hoffnung ausdrücken, dass sich die erwünschte Befreiung bald ergeben möge.

Wolfgang Giese