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The Lex Jasper Trio & Strings

Lexposure

Info Musikrichtung: Chamber Jazz VÖ: 05.02.2021 (Challenge Records) Gesamtspielzeit: 61:24 Internet: https://www.facebook.com/people/Lex-Jasper/100012227464590 https://www.martinaweinmar.de/ https://www.challengerecords.com/home

Der 1949 in Groningen geborene Jazzpianist Lex Jasper ist seit den sechziger Jahren Bestandteil der niederländischen Jazzszene. Seine Einflüsse liegen bei Klassikern wie Erroll Garner, Oscar Peterson und Bill Evans, insofern von drei recht unterschiedlichen Jazz-Pianisten.

Er verfügt über einen reichhaltigen musikalischen Erfahrungsschatz, und so kann man davon ausgehen, dass sich das auch in der Musik der aktuellen Veröffentlichung Lexposure niederschlägt, wohl auch, weil er über Erfahrungen als Arrangeur und Dirigent verfügt.

Und so erwartet uns swingender Jazz auf hohem Niveau, mit starkem Unterhaltungswert und einer in Gelassenheit getauchten Spielfreude voller Eleganz. Ja, Eleganz, das trifft gerade dann zu, wenn sich das Riverside String Orchestra einschaltet. Nach einem coolen "Belle Èpoque" im Trio-Format tritt es mit "As The Decade Passed" erstmals in Erscheinung und verwöhnt mit aufwendigem Sound und verleiht dem Song einen grandiosen Charme und eine große Schönheit. Dabei wird eine herrliche Ruhe verbreitet, die sich angenehm in die Seele bohrt.

Ja, die Musik von Lex Jasper und seinen Mitmusikern strahlt Leidenschaft aus, Sensibilität und Freude. Gleichzeitig werden einzelne Songs dadurch zu Filmen im Kopfkino, so zum Beispiel bei "Mysterious Lady Walks In The Night". Der fließende Bass lässt die Dame laufen, die Streicher verleihen ihr das Misteriöse und das Piano erzählt die Geschichte.

Mit "Vince & Frans" nimmt die Musik Fahrt auf, hier zunächst kurz im Trio-Format, bevor auch hier die Streicher den schnellen Swing begleiten. Hier legt der Gitarrist Vincent Koning ein kurzes, sehr warm klingendes Solo vor, ganz im Stil der großen Gitarristen des Jazz wie Jim Hall oder Jimmy Raney. Meistens wird die Musik in eher langsamen Tempi vorgetragen, eingebettet in einschmeichelnden Streicherklängen, doch zwischendurch sorgen solch swingende "Raser" wie "Pedelex" für Abwechslung und lassen die Streicher im Hintergrund. Ja, und hier zeigt der Gitarrist erneut, wie hervorragend und ausdrucksstark sein Spiel ist. sich abwechselnd mit den nicht minder künstlerisch hochwertigen sprudelnden Soli des Pianisten.

Diese herrliche warme und weiche Atmosphäre ist äusserst wohltuend und sehr sensibel vorgestellt, voller Emotionen und höchst niveauvoll, insofern eine gelungene Darstellung (Exposure) kammermusikalischen Jazz', hier dementsprechend eine Lexposure!

Wolfgang Giese