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DogOn

Floater

Info Musikrichtung: Jazz Rock / Fusion VÖ: 29.01.2021 (Challenge Records) Gesamtspielzeit: 47:34 Internet: http://www.dogon.ch/ http://www.eric-hunziker.ch/ https://www.challengerecords.com/home https://www.martinaweinmar.de/

Groove Jazz Trio, so bezeichnet sich die Schweizer Formation DogOn mit dem Gitarristen Erik Hunziker, dem Bassisten Thomas Tavano und dem Schlagzeuger Tobias Hunziker. Gitarrentrios gab es im Jazz nun schon eine ganze Menge. Oder, wie hier, im Jazz Rock/Fusion-Bereich ebenfalls. Sei es Larry Coryell, die Band Power Tools um Bill Frisell, Frank Gambale oder John McLaughlin, um nur einige zu nennen. So zeichnen sich die Genannten mit einer jeweils sehr individuellen Spielweise aus, und so wird es grundsätzlich nicht einfach zu sein, darüber hinaus Akzente zu setzen.

Man versucht mit Floater eigene Wege zu definieren, allein dadurch, dass man sich stilistisch die Türen offen hält. Nicht nur, dass verschiedene Stimmungen ausgedrückt werden, mal tendiert die Musik eher in Richtung Rock ("Priester", "Devil's Choice"), dann wiederum fließt sie eher dahin und auch eine mehr jazzige Ausprägung findet man vor, oder dezenter Funk wird geboten, zum Beispiel kann man einige dieser Elemente auch schon einmal in einem einzigen Song wiederfinden, und so empfehle ich als Hörbeispiel "Carbon Chauvinist", wo sich Spuren von Jimi Hendrix wiederfinden als auch Passagen gemäßigter Fusion der Achtziger, und dezente Anleihen an Prog Rock.

Im Wesentlichen mag die Musik von der Gitarre bestimmt sein, doch sind es gleichfalls der Bassist und der Schlagzeuger, die wesentlich prägende Elemente setzen. Gemeinsam hat man somit eine kraftvolle Energie geschaffen, die teilweise neue Wege auslotet im Zusammenspiel benutzter Vorgaben aus der Geschichte der Jazz-/Jazz Rock- und Fusion-Bewegung. Bei "Hidden Room" zum Beispiel verspüre ich den Geist der ersten Platte des Mahavishnu Orchestras, hier sind es die dort enthaltenen ruhigen Songs "You Know, You Know" oder "Dawn", an die mich die Stimmung von "Hidden Room " erinnert.

Ein sehr komplex arrangierter Titel ist "Dashashwamedh Ghat", der eine großartige Lebendigkeit ausstrahlt, auch die Wechsel im Arrangement sind sehr durchdacht und sorgen für Vielfalt und Abwechslung, mir gefällt dieses Stück ausgesprochen gut. Mithin - es mag zwar keine neue Richtung eingeschlagen, kein Meilenstein geschaffen worden sein, aber die Qualität dieser Musik hinsichtlich der Kompositionen, alle von Erik Hunziker, der gemeinschaftlichen Arrangements und der hochwertigen und viel Leidenschaft und Spielfreude ausstrahlenden Ausführung ist eine sehr gute Platte gelungen, die sich getrost mit den Großen des Genres messen lassen kann.

Wolfgang Giese