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Reviews

Seether

Si Vis Pacem, Para Bellum


Info

Musikrichtung: Alternative Rock

VÖ: 28.08.2020

(Spinefarm / Universal)

Gesamtspielzeit: 51:34

Internet:

http://www.seether.com

Ungewohnt düster kommt es daher, das Cover der achten Studioarbeit von Seether. Und was die Optik vermuten lässt, trifft auch auf die Musik zu: Die in den USA lebenden Alternative Rocker aus Südafrika gehen einen großen Schritt zurück zu ihren recht groben Wurzeln und kombinieren diese mit ihren seitdem gemachten Erfahrungen. Doch was in der Theorie gut klingt, will mir auch nach fünf Hördurchgängen nicht recht gefallen. Mag sein, dass die ständigen, wenig nett gemeinten Vergleiche mit Nickelback, Creed oder Alter Bridge jetzt verstummen oder zumindest leiser werden, aber für meinen Geschmack hat das Material durch das Weniger an „Die klingen wie...“ auch an Qualität verloren, weil es ein Weniger an Melodien bedeutet. Ich habe eh nie kapiert, was an Melodien und gutem Gesang schlecht sein soll, nur weil jemand anderes ähnlich oder meinetwegen auch genauso klingt. Auf diese Weise hat man doch mehr Auswahl!

Vor Si Vis Pacem, Para Bellum (Lateinisch für „Wenn du Frieden willst, bereite (dich auf) den Krieg vor!“) haben Seether sieben gute bis sehr gute Alben ohne nennenswerte Ausfälle, sondern im Gegenteil mit etlichen beeindruckenden Songs veröffentlicht.
Genau daran mangelt es diesmal. Als habe die Band Stücke für ein Demo oder zur eigenen Orientierung aufgenommen und diese warum auch immer vor dem Feinschliff veröffentlicht. Vielleicht sogar aus Versehen?! Immerhin galt es, aus 40 Demos das Material zusammenzustellen!

Mir fehlen die Melodien der letzten Platten! Und das wiegt schwerer als die düstere, latent bedrohliche Atmosphäre, die durchaus eine gewisse Faszination ausstrahlt. Ab „Dangerous“ wird es melodiöser, und sofort steigt die Qualität. „Liar“ packt im Refrain noch eine fiebrige Gitarrenmelodie obendrauf. Nickelback würden die Nummer nicht verschmähen!
Dagegen fesselt die Laut/Leise-Dynamik von „Can´t Go Wrong“ dann wieder nur kurz. Zu gesichtslos! Bei „Buried In The Sand“ zeigt die Intensitätskurve wieder nach oben, doch ich vermisse wie so oft auf dieser Scheibe den roten Faden, die Nachvollziehbarkeit. Etwas zum Festhalten! Die Melodien sind und bleiben der Knackpunkt. Daran ändert sich nichts.

Auch wenn ich bis zum letzten Stück „Written In Stone“ keinen Draht – oder sonst etwas, was man als solchen bezeichnen könnte – dazu finde: Oben erwähnte Atmosphäre kann man Si Vis Pacem, Para Bellum nicht absprechen, nur empfinde ich diese im Gegensatz zu manch anderem, den genau das anzieht, als eher unangenehm. Muss ich mir nicht geben!

Diese Platte ist so diffus wie meine schwer zu greifenden Gefühle ihr gegenüber. 12 hin- und hergerissene Punkte dafür.



Michael Schübeler

Trackliste

1Dead And Done3:27
2Bruised And Bloodied3:37
3Wasteland3:59
4Dangerous3:49
5Liar4:18
6Can´t Go Wrong3:47
7Buried In The Sand4:17
8Let It Go4:08
9Failure3:51
10Beg3:40
11Drift Away4:52
12Pride Before The Fall4:12
13Written In Stone3:37

Besetzung

Shaun Morgan (Lead Vocals; Guitar)
Corey Lowery (Guitars, Backing Vocals)
Dale Stewart (Bass, Backing Vocals)
John Humphrey (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger