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Affäre Dreyfuss

In good Company (Review-Serie, Folge 4)

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 2018 (Jive Music) Gesamtspielzeit: 66:43 Internet: http://www.affaeredreyfuss.com

In den vergangenen drei Monaten haben wir in der ersten Hälfte unserer Jive-Music-Review-Serie drei 2020er Alben besprochen. Jetzt haben wir den Rückwärtsgang eingelegt und schauen in die Vergangenheit des Labels. Mit der Affäre Dreyfuss geht es erst einmal ins Jahr 2018.


Wer bei dem Namen Affäre Dreyfuss auf ein Album mit politischem Anspruch tippt, beweist seine Allgemeinbildung, liegt bei dem Instrumentalalbum aber voll daneben. Das Geheimnis hinter dem Namen enthüllt ein Blick in die Besetzungsliste. Drei Herren mit dem Nachnamen Fuss, Vater Martin mit seinen zwei Söhnen, spielen hier die Blasinstrumente In good Company mit einem klassischen Jazz-Trio.

Zweiter Irrtum vorweg: Angesichts der Worte „Señor“ und „Samba“ in der Tracklist hatte ich ein stärker lateinamerikanisch geprägtes Album erwartet, aber ich denke, wenn wir uns 60 Jahre in die Vergangenheit beamen, dürften wir in den Clubs und Bars z.B. New Yorks alle Zutaten finden, die dieses Album ausmachen.

Es ist überwiegend flott gespielter Jazz angesagt, bei der Besetzung oft natürlich von den Bläsern geprägt, aber auch Max Tschida bekommt genügend Momente im akustischen Spotlight. Daneben gibt es auch einige verträumtere Nummern, wie z.B. „A Portrait of Jennie“ mit schönem Trompeten-Solo, „One Step to Heaven“ oder der „Waltz for Flori“, bei dem der Kontrabass einmal deutliche Akzente setzen darf.
Schön auch Momente, wie der „Samba del Mugello“, beim das doppelte Trio wie ein Tanzorchester agiert.

Schönes Album!

Norbert von Fransecky