Reviews
American Amadeus
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 15.01.2021 (Steamhammer / SPV) Gesamtspielzeit: 47:46 Internet: http://www.johndiva.com |
John Diva will europäische Hoch- mit amerikanischer Trash-Kultur verbinden. So lautet zumindest der Kommentar zum Titelsong in dem Promoschreiben der SPV. Wenn man unter europäische Kultur das Posieren in tuntigem Pseudo-Barock Outfit in historischen Schlössern versteht, also einer Mischung von Falko und Neuschwanstein, dann mag das durchgehen.
Wenn sich die Rockets of Love in der Nachfolge von Van Halen, Mötley Crüe, Def Leppard und Bon Jovi sehen, dann geht das sogar sehr gut. Das dürfte dann die amerikanische Trash-Kultur sein. Nähen zu The Who oder gar Black Sabbath, die der Promozettel behauptet, höre ich allerdings nicht. Ich würde eher von Rick Springfield und Bryan Adams sprechen. In der zweiten Hälfte des Albums wird es noch wesentlich poppiger. Die zweite Single „Drip Drip Baby“ ist ein cooler Pop-Song zwischen Hello und Robbie Williams und „Movin‘ back to Paradise“ lässt an Elton John denken.
Das sind alles positiv gemeinte Vergleiche. Aber es gibt auch echte Downer auf American Amadeus. Das finale „2 Hearts“ ist ein echter Rohrkrepierer mit schluchzender Gitarre – besser vorher abschalten. Und der „Champagne on Mars“ prickelt doch sehr(!) hart an der Kitschgrenze.
Aber John Diva & the Rockets of Love haben Etliches, mit dem sie punkten können. Der Opener ist wieselflinker Glam Pop’n’Roll mit schönem Mundharmonika-Solo. Die Ballade „Karmageddon“ eignet sich vorzüglich als Feuerzeurg-Hymne. Das auf dem Härtegrad von Rick Springfield agierende „Soldier of Love“ ist ein packender Rocker mit toller Gitarrenarbeit.
Nehmt Jon Diva in seiner Selbstinszenierung bloß nicht ernst, sondern genießt das dauerpubertäre Sperrfeuer, das er mit seinen Liebesraketen in den Himmel schießt.
Wer davon nicht genug bekommt, ordert das Vinyl, das neben einer Orchester-Version des Titeltracks zwei weitere non-Album-Bonus-Tracks liefert.
Trackliste
1 | Voodoo Sex & Vampires | 4:01 |
2 | American Amadeus | 4:04 |
3 | Soldier of Love | 4:09 |
4 | Bling Bling Marilyn | 3:55 |
5 | Champagne on Mars | 2:58 |
6 | Weekend for a Lifetime | 3:52 |
7 | Karmageddon | 5:01 |
8 | Wasted (In Babylon) | 4:13 |
9 | Movin' back to Paradise | 4:05 |
10 | Drip Drip Baby | 3:55 |
11 | This is Rock'n'Roll | 3:28 |
12 | 2 Hearts | 4:05 |
Besetzung
Snake Rocket (Git)
J.J. Love (Git)
Remmie Martin (B)
Lee Stingray jr (Dr)
Gast:
Michael Voss (Banjo <1>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |