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Trondheim Jazz Orchestra & The MaXx

Live

Info Musikrichtung: Jazz / Rock / Jazz-Rock / Prog Rock / Math Rock VÖ: 16.11.2020 (MNJ Records) Gesamtspielzeit: 44:09 Internet: https://www.discogs.com/Trondheim-Jazz-Orchestra-The-MaXx-Live/release/16356372 http://www.trondheimjazzorchestra.no https://www.discogs.com/artist/7832428-The-MaXx-6

Das umtriebige Ensemble Trondheim Jazz Orchestra hat mal wieder mit einer seiner Kollaborationen zugeschlagen. Live wurde beim Moldheim 2018 mitgeschnitten und bietet fünf Stücke der Powerpoptruppe The Maxx. Interpretiert vom Trondheim Jazz Orchestra zusammen mit den Urhebern.

Eröffnet wird mit dem knapp 12 Minuten langen treffend benannten “Jazzballaden“. Dieses bStück ist ein weitestgehend sanfter Einstieg in das Album mit einem schön gewobenen schwebenden Teppich über den die Bläser zumeist wunderschöne Melodien spielen. Darüber gibt es den feenhaften Gesang von Mia Marlen Berg. Aber das Trondheim Jazz Orchestra hat seinen Ruf ja nicht umsonst, also werden auch hier passende Ecken und Kanten verbaut, aufbrausende und leicht kakophone Elemente eingebaut und immer wieder mal etwas abgehoben. "All in all" geht es jedoch einschmeichelnd in das Album hinein. Das 10-Minuten-Stück “Orgelblå“ ist dann eine ganz andere Hausnummer. Hier trifft Rock auf Jazz auf Psychedelik auf Spacerock, ein wenig Pop und ein wenig Contemporary geben dann die Restwürze. Und das Ganze wird ebenso organisch wie mitreißend dargeboten, das man einfach nur von den Socken ist.

Auf Seite zwei geht es dann mit dem kurzen Mix aus Americana, Westcoast und Pschedelik von “Hystericon“ weiter, bevor das zwei geteilte 20 Minuten lange “ Time Taxi“ abfährt. Und hier werden alle Register gezogen: knackige Gitarren, funkige Bläsersätze treinebder Beat. Psychedelische Elemente - ach was weiß ich denn nicht noch alles. Das Stück geht ab und zieht den Hörer einfach nur mit sich und wessen Füße still bleiben, der hat ein Hörproblem.

Der zweite Teil geht dann zunächst voll auf die Bremse. Perlende Gitarren, mysteriöse Gesänge und psychedelische Elektronik um wabern den Hörer. Abgeschlossen wird mit einem wilden Mix aus Elektronik, Gitarre und Schlagzeug, ebenso melodisch wie kontemporär und es erinnert mich ein wenig an Passagen aus Yes' Relayer-Album. (Bis auf die Bläser natürlich, die aber auch gut passen.)

Das Ganze ist auf kompositorischen wie spielerischen Höchstniveau, hat einen perfekten Klang und macht einfach nur von der ersten bis zur letzten Note Spaß. Ein kerniger, perfekter Hybrid aus unterschiedlichsten Spielarten geformt zu etwas höchst Eigenem mit viel Experiment und noch mehr Eingängigkeit.

Was will man mehr?

Wolfgang Kabsch