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Reviews

Richard "Heldon" Pinhas (feat. Stephen O´Malley)

Quentin Compson


Info

Musikrichtung: Electronic / Rock / Experimental

VÖ: 30.10.2020

(Bam Balam Records)

Gesamtspielzeit: 35:39

Internet:

https://www.discogs.com/de/Richard-Heldon-Pinhas-Quentin-Compson/master/1846402
https://de.wikipedia.org/wiki/Heldon
https://www.facebook.com/RichardPinhasHeldon/

Hier haben wir mal eine spannende Zusammenarbeit. Richard "Heldon" Pinhas ist Begründer der französischen Elektronik-Rock-Experimental-Band Heldon und seit vielen Jahre im Bereich der experimentellen Rockmusik unterwegs. Seine Diskographie weist neben den Heldon-Alben ein nahezu unzählige Menge an Veröffentlichungen als Einzelartist oder in verschiedensten Kollaborationen aus. Für sein neues Album Quentin Compson hat er sich mit niemanden Geringeren als Stephen O´Malley zusammengetan, wer nicht weniger als eine Hälfte von Sunn O))) ist. Dieser spielt jedoch nicht auf dem Album, er hat die finalen Abmischungen zu verantworten und war sozusagen als künstlerischer Berater mit im Studio.

Das Album besteht aus drei Parts, wovon die ersten beiden die 10-Minuten-Grenze deutlich überschreiten. Der erste Teil bietet einen dichtgewobenen, dunklen Mix aus wabernder Elektronik über den der Künstler neben einigen Gitarreneffekten auch düstere, langsam gespielte und rockig klingende Gitarrenlinien legt. In den experimentelleren Teilen wird die Gitarre zu einem diffusen und Stakkatoinstrument und Elektronik und Gitarre brechen in eine dunkle Kakophonie aus. Die atmosphärischen und melodiösen Parts überwiegen jedoch im Opener deutlich, der Gesamtsound von “Part 1“ erinnert mich an David Gilmours Zusammenarbeit mit The Orb, nur ohne die pulsierenden Beats.

“Part 2“ wird dann zunächst ein wenig gitarrenlastiger, die harsche Gitarre übertönt zunächst die droneartige Elektronik im Hintergrund. Mit Verlauf des Stückes wird die Elektronik präsenter und psychedelischer, führend ist jedoch die Gitarre, die zwischen elegischen und diffusen Parts schwankt. Auch hier fühle ich mich durchaus an ein raues Gilmour-Spiel erinnert, was ja nichts schlechtes ist. Dieser Part ist insgesamt rauer und krachiger, aber insgesamt nicht weniger spannend und atmosphärisch als der erste Teil.

“Part 3“ ist mit 7:33 Minuten der kürzeste und steigt mit perlenden Gitarrenklängen zu atmosphärischen Electronik ein. Das Klangbild bleibt sich treu, doch alles wirkt psychedelischer, ein wenig lichter und versöhnlicher. Auch hier werden wieder sehr spannende Gitarrenklänge abgefeiert und das Album mäandert sich in diesem unwirklichen Sound seinem Ende entgegen.

Quentin Compson ist ein sehr spannendes und experimentelles Album, welches dunkle und psychedelische Tiefen erforscht. Es ist vom Innovationsgrad her nicht so hoch anzusiedeln, aber was es aus den Mitteln Elektronik und Gitarre herausholt ist beachtlich. Die Stücke könnten vermutlich doppelt oder dreifach so lang sein und es würde nicht langweilig. Hinzu kommt der gute Klang der Aufnahme, welche das ganze zu einem wunderbaren Hörergebnis werden lässt.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Quentin Compson 115:19
2Quentin Compson 212:47
3Quentin Compson 37:33

Besetzung

Artwork, Painting: Alain Rothstein
Coordinator – JJ Arnould*
Engineer: Franck Haderer (tracks: 1, 2), Martin Antiphon (tracks: 1, 2)
Guitar: RP
Mastered By: Mad Rabbit (3)
Mixed By , Co-producer: Stephen O'Malley (tracks: 1, 2)
Performer, Producer: Richard "Heldon" Pinhas
Recorded By, Mixed By:Richard Pinhas
Synthesizer: Eric Beriot (tracks: 3)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger