Reviews
A New Kind Of Weather
Info
Musikrichtung:
Electronic / Rock / Alternative Rock / Experimental / Goth Rock / Dark Psychedelic Rock / Ambient
VÖ: 03.12.2020 (lo bit landscapes) Gesamtspielzeit: 34:36 Internet: https://www.discogs.com/de/artist/1959427-nihiti http://www.nihiti.church http://www.lobitlandscapes.org |
Nnihiti sind eine mysteriöse New Yorker Undergroundband aus dem Umfeld Electronic, Ambient, Gothic und Dark Wave. Es ist nicht soviel über die Macher dahinter bekannt und auch Veröffentlichungen sind eher selten. Ihr neues Werk ist erst ihr drittes Album (neben drei EPs) und erscheint (zunächst) nur als Download.
Die Band stammt aus einer Ecke in New York, die von der Covid-Pandemie besonders heimgesucht wurde und so wundert es nicht, dass die Band, die sich sowieso mehr mit den dunklen Seiten der Welt beschäftigt, hierdurch zum neuen Album inspirieren ließ. So sagt es zumindest die Info. Man muss jedoch auch dazu sagen, dass zwei der Stücke (Tracks 3 & 4) bereits 2014 aufgenommen wurden.
Trotzdem passt die Atmosphäre und die dunkle Musik 100 % zum Thema, insbesondere wenn zu den dunklen ambienten Sounds von “Shudder Into Silence" die Sirenen im Hintergrund heulen und das dunkle Rauschen, welches auf und ab ebbt, nicht zu enden scheint. Auf der anderen Seite gibt es auch hochmelodiöse Stücke wie den Titeltrack, der sich mit seinem Schlagzeug melancholisch vorantreibt. Psychedelische Gitarren und Sounds, die dem gesamten Album innewohnende sakrale Atmosphäre und der dunkele, aber betörende Gesang fesseln den Hörer. Ebenso packend ist “In The Sands“ das noch mehr Pop ist, denn es bietet eingängige ud wunderbar perlende Wave-Gitarren wie sie ein Robert Smith nicht besser vom Stapel lassen könnte. Ein Stück das wunderbar auf Desintegration passen und bis auf den Gesang nicht als Fremdstück auffallen würde. Und das ist ausdrücklich als Lob gemeint.
Hiernach kommt mit “I Drove All Night“ eine Roy-Orbison-Coverversion – doch die Band dreht das Stück in ein melancholisches und sakrales Stück experimenteller Elektronik. Die Elektronik hallt dunkel und wogend, psychedelische Sounds tauchen auf und darüber erklingt der Gesang. Dieser schwankt zwischen melodisch gesungen und verhallend gesprochen und fertig ist ein in Dunkelheit gehülltes Stück Hoffnung.
Das Album wird dann mit dem sakralen und bombastischen "The Practice Of Injury“ beendet. Hier treffen dunkel kreisende elektronische Sounds auf Kirchenorgelsounds und choralen Gesang. Ergänzt durch dunkle, elektronische Geräusche entsteht so ein finsterer Abschluss, der trotz allem durch seinen sakralen Touch irgendwie Hoffnung ausstrahlt.
Ein fantastisches Album das sich nicht darum schert, ob es nun innovativ ist, ob es an irgendwelchen Stellen schon bekanntes zitiert oder ob es zeitgemäß ist. Aus all ihren Einflüssen gestalten nihil eines der besten Dark Wave-/Dark Psychedelic-/Ambient-Rock-Alben der letzten Zeit. Sehr empfehlenswert und hoffentlich bald auf Vinyl erhältlich.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | A New Kind Of Weather | 6:20 |
2 | Shudder Into Silence | 12:20 |
3 | In The Sands | 4:47 |
4 | I Drove All Night | 3:35 |
5 | The Practice Of Injury | 7:34 |
Besetzung
Electric Guitar, Bass: Viktor Timofeev (tracks: 1)
Mastered By – T.J. Lipple
Mixed By: nihiti
Written By: Steinberg & Kelly (tracks: 4)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |