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Reviews

Denis Frajerman

Macau Peplum


Info

Musikrichtung: Experimental Jazz / Experimental Rock / Electronic

VÖ: 15.10.2020 (2000)

(Klanggalerie)

Gesamtspielzeit: 62:00

Internet:

https://www.discogs.com/artist/146728-Denis-Frajerman
http://denisfrajerman.com/
https://www.discogs.com/artist/272273-Palo-Alto

Der französische Musiker Denis Frajerman startete Ende der 80er Jahre mit der Experimentalband Palo Alto und Ende der 90er begann er eine Solokarriere. Inzwischen hat er einige vielbeachtete Alben veröffentlicht, die zwischen viel Experiment und schon fast Art-Rock- und Post-Rock-ähnliche Klänge heranreichen. Schon immer hatte er auch eine Ader für Klänge, die dem Jazz nahestehen.

Mit Macau Peplum erscheint nun sein viertes Album von 2000 in neu gemasterter Fassung mit einem Bonusstück.
Auf diesem Album gibt es viel experimentelle Klänge zu hören, es wird mit Stimmen experimentiert, die mehr wie Instrumente eingesetzt werden. Das erste Stück wartet mit einer sehr eingängigen elektronischen Perkussion auf, dann tauchen eher experimentelle Klänge auf die wiederum durch ein sehr jazziges Saxophon ergänzt werden. Atmosphärische Elektronik wabert dunkel und wird von mysteriöser, langsam treibender perkussiver Elektronik untermalt. Hier tauchen dann experimentelle, sehr unheilvolle Saxophonfetzen auf. Dieses, das vierte, Stück mündet dann in einer kleinen elektronischen Kakophonie, die jedoch sofort in eine angenehme treibende waveähnliche und sehr perkussive Passage mündet. Es folgt ein weiteres Stück das mit dunklen elektronischen Atmosphären arbeitet. Darunter liegt eine zerfaserte Perkussion, eine mysteriöse weibliche Stimme erklingt, bis dann ein Glockendspielsound mit sanfter Post-Rock-Perkussion das Stück melodiös, aber trotzdem unheilschwanger zum Ende treibt.

Im nächsten Stück geht es mysteriös und dunkel weiter, nun gibt es zu den dunklen Harmonien jedoch eine pochende Perkussion, eine Kindergitarre, ein sehr trauriges Saxophon und schräge Streicher. Ein Darkwave-Walzer feinster Couleur. Das Originalalbum endet mit einem eher experimentellen Mix aus Perkussionen und Glocken sowie rauschenden Elektroniks, die sich dann mit dem Glockenspielklängen jedoch zu einem sehr feingesponnenen Abschlusssong verdichten, der noch einmal eine schöne schräge und doch betörende Stimmung erzeugt und mit harschen Elektroklängen aufwartet.

Das fast 20 Minuten lange Bonusstück “Le Voyeur“ zieht im Grunde alle Register die über die ersten Stücke verteilt waren. Das Stück wartet mit experimentellen Klängen auf, die trotzdem das Potential haben, sich in die Gehörgänge zu fräsen. Es gibt Stimmsamples, wunderbare Saxophonparts und, und, und.

Macau Peplum ist ein kleines Meisterwerk der experimentellen elektronischen Musik auf dem Denis Frajerman schon bewiesen hat, daas sich eine sehr experimentelle Herangehensweise und ein Gespür für eingängige, packende und sehr melodiöse Klänge absolut nicht ausschließen müssen.

Feines Album, ein Klassiker.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1 Qui Vole Un Oeuf Vole Bas 6:59
2 Macau Peplum 5:37
3 Romulus Vulvus 5:14
4 Zöl Forceps (Spartacus) 8:02
5 Krui Ta Race 7:35
6 Bec De Mievre 4:28
7 Les Nenes D'Enee 4:18
Le Voyeur (1997)
8 Le Voyeur 19:47

Besetzung

Alto Saxophone, Choir: Jacques Barbéri
Computer: Philippe Perreaudin (tracks: 1-7)
Cornet, Vocals, Accordion; Eric Roger
Guitar, Voice: Régis Codur (tracks: 8)
Keyboards, Bass, Percussion, Drums, Tape, Balalaika, Rebab, Choir, Producer: Denis Frajerman
Percussion: Arnaud Ouvrard (tracks: 1-7), Frederic D'Oliveira (tracks: 1-7), Hervé Zénouda (tracks: 1-7)
Violin, Clarinet, Vocals: Yannick Lemesle (tracks: 1-7)
Vocals, Percussion, Keyboards: Sandrine Bonnet (tracks: 1-7)
Voice: Susannah Rooke (tracks: 1-7)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger