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Axel Schlosser Quartet

To Satch And Duke

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 06.11.2020 (Double Moon Records) Gesamtspielzeit: 79:32 Internet: https://www.challengerecords.com/home https://www.martinaweinmar.de/

Der Jazztrompeter Axel Schlosser aus Aalen, Jahrgang 1976, befasste sich bereits im Kindesalter mit Musik, hier waren es Blasmusik und New Orleans Jazz. Der Weg der Blasinstrumente führte von der Blockflöte über die Klarinette zum Flügelhorn. Als Mitglied des JugendJazzorchesters Baden-Württemberg als auch im BundesJazzorchester sammelte er musikalische Erfahrungen, später arbeitete er auch mit Albert Mangelsdorff.

Weitere Stationen waren/sind die Bigbands des Hessischen Rundfunks, des SWR und von RIAS Berlin, die Al Porcino Bigband, das Glenn Miller Orchestra und viele andere. Dieser reichhaltige Schatz an Erfahrungen sollte dem Wirken in eigenen Formationen zugute kommen. Zwei Musiker prägten seine Musik vor Allem, und das waren Louis Armstrong und Duke Ellington. Den Beiden ist diese Platte gewidmet, Axel Schlosser Quartet - To Satch And Duke.

Und so finden wir auch siebzehn Songs, die mit den Vorbildern im Zusammenhang stehen, angefangen vom "West End Blues" bis zum "What A Wonderful World" in Verbindung zu Armstrong und zu Ellington dürfen natürlich nicht "Caravan" oder "In A Mellow Tone" fehlen. Beide Musiker finden wir vereint mit "Portrait Of Louis Armstrong" von Duke Ellington, aus "The New Orleans Suite".

Doch die Band spielt diese Klassiker nicht nach, sondern interpretiert sie auf ihre Weise, entstauben sie auch auf eine besondere Art, lassen ihren Ursprung bestehen und haben sie quasi renoviert. Und das startet dann auf eine sehr elegante und unterhaltsame Art, völlig unbeschwert wirkend, man spürt sogleich die Freude und die lockere Stimmung, mit denen die Originale angegangen werden. Und - ganz wichtig - es swingt ganz hervorragend, fantastisch ist es allein schon, der Rhythm Section zuzuhören, und wenn dann dazu die Solisten an Trompete/Flügelhorn und Piano ihre Soli total locker "aus dem Ärmel schütteln", dann garantiert das einen großartigen Unterhaltungsfaktor mit Jazz ohne Schnörkel.

Nun, die "Auffrischung" ist weniger bei den Titeln von Ellington augenfällig, aber bei den Songs in Verbindung mit Satchmo dann eher, liegen ihre Ursprünge schließlich bereits lange zurück. Aber die Band versteht es, Satchmo und den Duke auf würdevolle Weise zu vereinen zu einem Ganzen, selbst wenn der alte Sound ab und an noch einmal stärker Durchgang findet bei einem Song wie "Big Butter And Egg Man", hier als Duo von Schlosser und Wagner, dann klingt es etwas weniger modern. Dabei kann man allerdings in der Regel schon klar heraushören, welcher Ursprung hinter den einzelnen Songs liegt, selbst, wenn man die Originale nicht kennt.

Richtig packend wird es, wenn das Tempo straff angezogen wird wie bei "Swing That Music", ein Song von Louis Armstrong und Horace Gerlach, dagegen ist es ganz lässig mit "Just Squeeze Me" von Ellington und Lee Gaines. Blues quillt aus "The shepherd (who watches over the night flock)", "Caravan" ist so, wie man es erwartet, genau - hier zieht die Karawane vor dem geistigen Auge vorbei, und der große Hit, "What A Wonderful World"m, wird als herzerweichende Ballade zelebriert, welch ein schöner Abschluss!

Wolfgang Giese