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Chencha Berrinches

Cada Loco con su Tema

Info Musikrichtung: Ska / Punk VÖ: 31.01.2005 (Übersee / Alive) Gesamtspielzeit: 41:07

Ich weiß nicht mehr, ob es die Ärzte oder die Toten Hosen gewesen sind. Aber eine der beiden deutschen Topseller-Bands hatte sich die Chencha Berrinches kürzlich als Anheizer mit auf Tour genommen. Eine bessere Wahl hätte man kaum treffen können. Auch wenn ich bei den Hosen gewisse Bedenken habe, ob sie nach der Power dieses Openers noch einen Fuß an den Boden bekommen würden, wenn die Teenie-Fans der Teenie-Punks nicht einen Kadavergehorsam an den Tage legen würden, der bestenfalls noch von der SPD-Basis übertroffen wird.

Cada Loco con su Tema beginnt mit einer Art ruhigen Zirkus-Melodie, bevor es im zweiten Track ernst wird. Die Vorstellung geht mit treibendem Ska Punk weiter. Die Bläser und Gitarren versuchen sich gegenseitig und abwechselnd beim Gasgeben zu übertreffen. Nach dem ähnlichen gestrickten “Murcielaga“ wird der Punk vorübergehend in die Kiste gesteckt. Es wird drei Minuten lang etwas ruhiger, bevor der “Satan el Rudo“ mit heftigen Shouting wieder die volle Kante gibt - mit tollen ruhigen Momenten allerdings.
“Juana la Loca“ schlägt den Bogen zurück zum Anfang, beginnt als ruhiger Action Pop, steigert sich zum fröhlichen Hardcore, um am Ende im Sound der 20. Jahre wieder nach Manegen-Sand zu klingen. “Esperando la Muerte“ läßt sich falsch, aber zutreffend, als “Frohnsinn meets Hardcore“ übersetzen. Bei “Libertad!!“ treffen schöne Mex-Trompeten auf Ska Core. Die Mighty mighty Bosstones grüßen vom Bühnenrand. Den Abschluß macht ein Song, der sich in den letzten Monaten offenbar anstrengt, in den Reigen der am meisten gecoverten Songs aller Zeiten vorzustossen. Die Chencha Berrinches-Version davon ist einfach nur geil.

Norbert von Fransecky