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No Fx vs. Frank Turner

West Coast vs. Wessex

Info Musikrichtung: Punk / Wave / Alternative VÖ: 31.07.2020 (Fat Wreck / Xtramile) Gesamtspielzeit: 29:56 Internet: http://www.nofxofficialwebsite.com frank-turner.com

No Fx-Kopf Fat Mike und Frank Turner sind langjährige Freunde und gegenseitig Fans ihrer Musik, auch wenn die doch recht unterschiedlich ist. Die Idee gegenseitig Songs voneinander zu covern führt dann auch letztlich dazu, dass No Fx bei den Tuner-Songs einen Nachbrenner einschalten, während Frank Turner den Cali-Punk der West-Küstler ein wenig zähmt.

Erschienen sind die Ergebnisse auf einer 10-Track Split-CD auf Fat Mikes Fat Wreck Label. Vielleicht ist das der Grund, dass der Ami auf dem Cover als Champion und der Brite als Herausforderer bezeichnet werden. Wer von den beiden letztlich als Sieger vom Feld geht, ist dabei wohl Geschmackssache. Meine Sympathien liegen nach mehrfachem Hören beim Titelverteidiger. Gewinner sind aber in jedem Fall die Fans, denn auch das, was Turner vorlegt, kann sich hören lassen.

Zwar steigt er etwas blass mit „Scavanger Type“ ein. Vielleicht, weil es ihm hier nicht gelingt, die Punk-Wurzeln vergessen zu machen. Das gelingt ihm im Folgenden besser. Mit „Bob“ bleibt er jenseits des großen Teichs. Hier gibt es eine Americana-Nummer auf der Akustikgitarre. „Eat the Meek“ ist dann aber in Europa angekommen, eine Mischung aus Wave und Brit-Pop. Vielleicht das Highlight ist das zur Songwriter-Nummer mit Sunshine-Feeling mutierte „Perfect Government“.

Fat Mike macht aus allem fast allem, was er sich aus Wessex holt, Punk. Am wenigsten deutlich wird das bei der gelungenen Reggae-Adaption von „Thatcher fucked the Kids“. Die „Ballad of me and my Friends“ ist etwas unspektakulärer 08/15-Punk mit Pop-Appeal. Dagegen steht der raue Cali-Punk „Worse Things happen at Sea“. Die Highlights rahmen den No Fx-Teil. Zum Ende recht ruhig, hymnisch mit punkigem Finale und sehr kraftvollen weiblichen Gast Vocals und zum Start Punk Power, so melodisch und fröhlich, wie man Punk wohl nur mit dem Blick über den Pazifik inszenieren kann.

Norbert von Fransecky