Reviews
Question Mark
Info
Musikrichtung:
Stoner Rock
VÖ: 13.11.2020 (Fuzzorama Records) Gesamtspielzeit: 47:35 Internet: https://www.enigma-experience.com/ https://www.gordeonmusic.de/ https://www.fuzzoramarecords.com/ |
Musiker der Stoner Rock-Szene aus Norwegen und Schweden - das ist Enigma Experience. Kenner der Szene werden den Zusammenhang mit den Bands Truckfighters, Witchcraft, Breed und Motorfinger rasch erkennen.
Für alle anderen Musikliebhaber gilt es, das Ergebnis dieser Fusion zu erleben. Sprichwörtlich treibende Kraft hinter dem Debüt-Album Question Mark und fast alleiniger Songschreiber ist der Gitarrist und Sänger Niklas 'Mr. Dango' Källgren. Mit "Realityline" hat man mit 10:55 Minuten Spielzeit den längsten Song gleich vorweg genommen. So bietet er viel Spielraum für den satten und breitflächigen Sound mit Jam-Charakter. Sänger Maurice Adams ist meines Erachtens im Mix ein wenig zu sehr nach hinten geraten und geht im massiven Gitarrensound relativ unter. Das gilt allerdings auch für das Schlagzeug, so dass das Gesamtbild recht stark von verzerrten Gitarren und dem brummelnden Bass geprägt wird.
Die nachfolgenden kürzeren Songs sind kompakter geprägt und weisen eine stärkere Strukturierung auf, auf "Lonewolf" ist dann der Gesang auch ein wenig prominenter. Und ständig wird man von diesem satten Fuzz umgeben. Nur "Mighty Mind" schwenkt nun in eine andere Richtung, weniger elektrisch, weniger drückend und mit einer frei schwebenden Stimmung sogar ein wenig verträumt. Diesen Song halte ich für sehr locker und sehr ausgewogen in seiner Darbietung, auch der mehr ruhige Sound, gekoppelt mit der kraftvollen Stimme, bietet mehr Abwechslung.
Volle Breitseite dann wieder mit "Corruption", ein wenig skurril wirkt in Teilen "Equilibrium" mit seinen Wechseln innerhalb des Songs, und mit "In My Mind / My Secret Place" wird es gar ein wenig romantisch, wenn zu Beginn gesanglich zur Akustischen fast schon gesäuselt wird. Die Atmosphäre erweist sich sowohl mit folkigen Einschüben als auch mit dezenten psychedelischen Beigaben als ungewöhnlich im Gesamtkontext der Platte, ganz zart und verspielt, relativ gesehen, spiegelt die Stimmung auch ein wenig von der britischen Folk-Szene der Siebziger wider, ich denke an Bands wie Pentangle. Doch nach gut dreieinhalb Minuten gewinnt der Fuzz die Oberhand und bringt das Stück so zu Ende.
"The Z" ist ein weiterer "Fremdkörper" der Scheibe, es wirkt wie eine Einleitung, dieser leichte Swing atmet die bluesige Rockstimmung der Spät-Sechziger von Bands wie Skid Row oder gar ein wenig von The Taste schimmert hier durch. Schade, diesen Song hätte ich gern ausgebaut gehabt als echte Jam-Session, daraus hätte sich gut etwas entwickeln können. Zum Schluss dann mit 7:05 Minuten noch einmal reichlich Dröhnfaktor, Stoner Doom Rock für Freunde des Genres.
Trackliste
2 Lonewolf (04:05)
3 Mighty Mind (04:08)
4 Corruption (07:47)
5 Equilibrium (03:57)
6 In my mind / My secret place (06:48)
7 The Z (02:48)
8 The Zone (07:05)
Besetzung
Oscar 'Pezo' Johansson (drums from another dimension)
Maurice 'Gee' Adams (vocals sent from the Rock'n'Roll God himself)
Simon 'Light' Persson (additional acoustic guitar and good ideas)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |