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The Great Undoing

In A Vigil State

Info Musikrichtung: Pop Rock VÖ: 14.08.2020 (Secret Candy) Gesamtspielzeit: 40:02 Internet: https://thegrandundoing.com/ https://www.hemifran.com/news/

The Great Undoing ist das Projekt von Seth Goodman aus Boston, Massachusetts. Vier Jahre nach der herrlich erfrischenden und inspirierenden Musik von "Sparks Rain Down From The Lights Of Love" ist nun das vierte Album, In A Vigil State erschienen. Wird es erneut solch hervorragende und ungewöhnliche Popmusik enthalten wie der Vorgänger?

Nun, "Into The Glitter" belegt diese Frage mit einer deutlichen Antwort. Leichtgängig, darüber die Stimme von Goodman, die mich teilweise an die gesangliche Ausrichtung von Steely Dan erinnert, und gleichzeitig an David Bowie, wie die meisten der Songs, so wird gleich die entsprechende Atmosphäre geschaffen, die Keyboards erinnern an ein Mellotron, ein feiner Auftakt.

Griffige Hooklines und mit rockendem Rhythmus angetriebener Pop bestimmen die Musik des Albums weitestgehend, mitunter schieben sich Elemente aus Punk, aus Folk Rock, aus Psychedelic ein. Dazu ist es der Pedal Steeler BJ Cole, der auf drei Songs seine Duftmarke hinterlässt und die jeweiligen Stücke geschmackvoll auskleidet.

So ist es der Band abermals gelungen, einen Brückenschlag zu vollziehen, von der Musik früherer Jahrzehnte hin zur Gegenwart, und vielleicht gar mit einigen Andeutungen für die Zukunft? Jedenfalls steht der Sound mit festen Füssen auf dem Boden guter Popmusik. Und immer wieder schimmert Bowie durch, "Wave" ist auch ein gutes Beispiel dafür. Mir persönlich gefällt der Sound von "Darkness" sehr gut, Psych-Pop vom Feinsten, dieser Song strahlt voller Glanz der Sixties. Auch "Sunsetter" aalt sich in diesem Terrain, und das sehr interessante "Step In" ist ein treibender moderner Pop-Song mit ausgeprägter Hinwendung zu Einflüssen der psychedelischen Musik.

Schliesslich ist alles perfekt umgesetzt, sehr sorgfältige Popmusik, die auch hier wieder zu kompliziert für gängige Charts sein dürfte. Aber echte Musikfreunden sollte das nicht stören, dass ihre Musik anders ist und auch besser als gängige, nach Schablonen angefertigte Hits mit Sänger/innen, die fast alle gleich klingen.

Wolfgang Giese