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Midnight Oil

The Makarrata Project

Info Musikrichtung: Rock VÖ: 30.10.2020 (Sony) Gesamtspielzeit: 33:36 Internet: http://www.midnightoil.com http://www.fromtheheart.com.au http://www.ulurustatemwnt.org

Das Mini-Album The Makarrata Project ist nicht nur das erste Midnight Oil-Album seit fast 20 Jahren, sondern ein deutliches politisches Statement. Auf dem Cover ist das „Uluru Statement from the Heart” abgedruckt, ein politisches Manifest, mit dem die Ureinwohner Australiens ihre Besitzrechte auf den fünften Kontinent einfordern.

Am Ende des Albums wird dieses Statement verlesen. Es drehen sich aber auch alle anderen Titel auf dem Album um dieses Thema. Die Kolonialisierung und ihre Folgen werden angeprangert. Rechte und Entschädigungszahlungen werden sehr massiv eingefordert.

Kraftvolle Rock-Songs in guter Midnight Oil-Tradition bilden den Rahmen des Albums Da wäre der Opener „First Nation“ und das simple aber effektive „Gadigal Land“ zu Beginn und am Ende das sich als Single anbietende „Come on down“ und „Wind in my Head“.

Darin eingebettet sind die beiden Akustiknummern „Terror Australia“, bei dem der karge Gesang von Alice Skye nur von einem Piano begleitet und „Desert Man, Desert Woman“ mit akustischer Gitarre und der offenbar vom Alter brühig gemachten Stimme von Frank Yamma, sowie die weiche Ballade „Change the Date“, die an der Grenze zum Kitsch angesiedelt eine perfekte Weihnachtssingle wäre.

Tolles neues Lebenszeichen einer Band, die nichts von ihrem Charisma verloren hat. Und Peter Garretts Engagement erst drei Jahre als Kultus- und Umwelt- und dann weitere drei Jahre als Bildungsminister in der australischen Regierung hat das politische Profil offenkundig geschärft.

Kleiner Kritikpunkt ist die fehlende Indizierung des Album-Highlights „Come on down“. Um es zu hören muss man sich jetzt immer erst durch die 4 Minuten Deklamieren des „Uluru Statement from the Heart” kämpfen. Das hätte nicht sein müssen - und nervt beim wiederhörten Hören des Albums mächtig.

Norbert von Fransecky