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Reviews

Neil Diamond with the London Symphony Orchestra

Classic Diamonds


Info

Musikrichtung: Crooner / Pop

VÖ: 20.11.2020

(Capitol / Universal)

Gesamtspielzeit: 59:44

Internet:

http://www.neildiamond.com

Cover-Alben, Akustik-Alben, Best ofs – eventuell neu eingespielt - und jetzt zum Jahresende gerne auch mal ein Album mit Weihnachtsliedern: Oft sind das die mehr oder weniger verzweifelten Versuche gestandener (oder abgestandener) Musiker noch irgendwie im Geschäft zu bleiben. Auch das Einspielen ihrer alten Hits mit einem Symphonie-Orchester gehört in diese Kategorie.

Mit einem solchen Album kommt nun auch Neil Diamond über den Deich. Natürlich nicht, weil er keine Ideen mehr. War auch gar nicht seine Idee, sondern die von Steve Barnett, seines Zeichens Präsident von Capitol Records. Der habe ihn eines Montagmorgens mit dieser Idee angerufen, so Produzent Jay Landers im Booklet. Landers sei begeistert gewesen, heißt es weiter. Und Neil sei dann auch schnell auf die Idee angesprungen.

Ein gutes Jahr ist seitdem vergangen und nun liegt das Ergebnis auf dem Tisch – und es dürfte insbesondere in den USA eine willkommene Idee für „untern Weihnachtsbaum“ sein.

Dass die Addition der 106 MusikerInnen (handgezählt) des London Symphony Orchestra den Diamond-Klassikern gut getan hätte, kann man an kaum einer Stelle behaupten.
In guten Fällen haben die Klassiker den Zuckerguss halbwegs unbeschadet überstanden, weil sie einfach unkaputtbar genial und kraftvoll sind (z.B. „Beautiful Noise“ oder „Sweet Caroline“), oder aber weil sie im Original so spartanisch sind, dass durch die schwache Betonung der Band nichts Wesentliches verloren geht. So hat sich „September Morn“ ganz achtbar aus der Affäre gezogen. Stevie Wonder fügt dem Titel mit seiner Mundharmonika zusätzlich die Atmosphäre der „Lady in Red“ hinzu. Nett.

In den schlimmeren Fällen („I‘m a Believer“) sind lediglich kastrierte Invaliden übrig geblieben. Das wird nicht jeden Neil Diamond-Fan stören, denn der Crooner hatte ja nicht nur seine rockige Seite, sondern auch reichlich belangloses Geschnulze auf seinen Alben. Wer das schätzt, dürft auch mit Classic Diamonds einiges anfangen können.

Mit „America“ gibt Diamond einen deutlichen Kommentar zur aktuellen Lage der USA ab, indem er das Stück mit den Worten einleitet, die auf der Freiheitsstatue stehen und Flüchtlinge begrüßen, die in den USA nach Freiheit und Glück suchen wollen.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Beautiful Noise 3:25
2Hello again 4:03
3I am … I said 5:04
4I'm a Believer 3:49
5Song sung blue 4:09
6September Morn (with Stevie Wonder) 3:58
7America 4:04
8Holly holy 5:56
9You don't bring me Flowers 3:33
10Play me 4:42
11Love on the Rocks 4:07
12Heartlight 4:46
13I've been this Way before 3:44
14Sweet Caroline 4:23

Besetzung

Neil Diamond

Dean Parks (Git)
Leonardo Amuedo (Klassische Git)
Nathan East (B)
Vinnie Colaiuta (Dr)
Rafael Padilla (Perc)
Stevie Wonder (Mundharmonika <6>)

Tim Davis (Back Voc)
Luke Edgemon (Back Voc)
Norelle (Back Voc)
Nikki Leonti (Back Voc)
Charles Jones (Back Voc)
Onitsha Shaw (Back Voc)
Mabvuto Carpenter (Back Voc)
Keri Larson (Back Voc)
David Loucks (Back Voc)
Emily Benford (Back Voc)
Ravaughn Brown (Back Voc)


The London Symphony Orchestra
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11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger