Reviews
Planet Z
Info
Musikrichtung:
Jazz-Metal, Progressive
VÖ: 18.09.2020 (Gentle Art Of Music) Gesamtspielzeit: 51:12 Internet: http://www.panzerballett.de |
Vor drei Jahren „verkrassten“ Gitarrist Jan Zehrfeld und sein Projekt Panzerballett bekannte Weihnachtslieder mit teils erstaunlichem Ergebnis. Mit Planet Z geht es wieder zurück in bekannte Gewässer. Oder nicht ganz. Denn es wurde eine weitere Herausforderung gesucht und so ließ sich Herr Zehrfeld von zahlreichen Musikern und Komponisten neue Stücke vorlegen, welche er mit komplett wechselnden Instrumentalisten einspielte. Die Gästeliste ist dadurch enorm und umfasst vor allem im Schlagzeugbereich prominente Namen wie Marco Minnemann, Virgil Donati oder Morgan Ågren.
Dabei klingt Planet Z nicht nach „viele Köche verderben den Brei“, sondern zu 100 % nach Panzerballett. Ein interessantes und erstaunliches Ergebnis. Man wusste im Vorfeld wohl genau was man wollte. Oder braucht es einfach eine Ladung der Besten der Besten, um den Panzerballett-Wahnsinn standesgemäß einzufangen? Ergebnis ist jedenfalls mal wieder dieser interessante Jazz-Prog-Avantgarde-Metal-Mix, für welchen Panzerballet seit vielen Jahren stehen und der den Jazz- und Fusionfan mit dem Freund exaltierter Gitarrenklängen an einen Tisch bringt.
Es bedarf ein großen Maßes an Konzentration und Können, um so selbstsicher und mit einer angenehmen Leichtigkeit Stücke wie den heavy Mathprog von „Alle meine Ändchen“, den fein verzahnten Jazz-Metal-Mix „Coconut“ oder das überraschend Bigband-artige „No One Is Flying The Plane“, welches eine neue Facette der Band zeigt, zu spielen. Trotzdem lässt man in all seiner Perfektion auch immer wieder Platz für spitzbübischen Irrsinn. Der überstrapazierte „Walkürenritt“ von Richard Wagner wird in bester Bandmanier angenehm „verkrasst“ und die Grundlage von „SOS“ ist – wie sollte es auch anders sein – der Morsecode eben jenen Notrufs.
Leicht machen es einem Panzerballett auf ihrem aktuellen Album sicherlich nicht. Aber genau das zeichnet die Band auch aus und das wünscht man von ihr. Es wird etwas geboten, in das man sich voller Lust verbeißen kann. Daumen hoch!
Mario Karl
Trackliste
1 | Prime Time | 5:23 |
2 | Who The Jack Is Migger | 6:37 |
3 | Mind Your Head | 3:34 |
4 | No One Is Flying The Plane | 7:08 |
5 | Walkürenritt | 2:43 |
6 | Urchin vs. Octopus | 6:20 |
7 | Alle meine Ändchen | 5:50 |
8 | Coconut | 6:32 |
9 | SOS | 7:05 |
Besetzung
Gastmusiker:
Virgil Donati: Drums (1)
Marco Minnemann: Drums (2, 8)
Morgan Ågren: Drums (3)
Gergo Borlai: Drums (4, 6, 9)
Hannes Grossmann: Drums (5)
Andy Lind: Drums (7)
Florian Fennes: Sax (1, 3, 5, 7)
Sam Greenfield: Sax (2, 8)
Georg Gratzer: Sax (9)
Anton Davidyants: bass (1, 4)
Joe Doblhofer: guitar solo (#1 on 2)
Jan Eschke: piano (4), synth solo (7)
Michael Lutzeier: bari sax solo (4)
Larry Muñoz: saxes
Mark Oates: trumpets
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |