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The Flash! With Dustin Carlson

Bujaka W Gumiakach

Info Musikrichtung: Fusion/Jazz-Rock VÖ: 07.09.2020 (Hevhetia) Gesamtspielzeit: 37:53 Internet: https://www.theflash.com.pl/ https://www.facebook.com/slaweksax http://www.hevhetia.sk/Hevhetia/

Die Band The Flash! wurde im Jahre 2014 vom Saxofonisten Slawek Pezda in Krakau gegründet. Im Mix von akustischen und elektrischen Instrumenten ergibt sich eine brodelnde Mischung im Umfeld von Jazz Rock/Fusion, Rock und freiem Jazz. Das letztgenannte Element wird gleich im Eröffnungstitel "It's Still Early" von Pezda mit einem wirbelnden Solo zur Schau gestellt.

Grundsätzlich versprüht die Musik des hier um einen Gitarristen erweiterten Trios einen kraftvollen und druckvollen Sound, der mitunter in seiner Intensität zu explodieren scheint. Dieser junge Jazz aus Polen zeichnet sich durch ungezügelte Energie aus, man liebäugelt sogar mit weiteren Stilelementen aus Punk, Drum'n Bass oder Noise. Dabei werden diese verschiedenen Einflüsse sehr spontan wirkend feurig umgesetzt.

Die Hinzunahme des Gitarristen Dustin Carlson aus Brooklyn gibt der ohnehin leidenschaftlichen Musik noch einen Tick mehr an kreativer Ausrichtung. Denn Carlson ist wild in seinem Spiel, man höre hierzu seine entfesselte Leidenschaft auf dem Song "Ylosc"! Hier unterliegen die Jazz-Elemente dem Rock, und sprengen den Rahmen des üblichen Konzepts einer Jazz oder Jazz-Rock-Formation.

Erneut hat man sich zur Veröffentlichung für das slowakische Label Hevhetia entschieden und stellt neben dem amerikanischen Gitarristen junge Musiker aus Polen vor, die im Heimatland bereits mit anderen Formation rege tätig sind oder waren, zu nennen wären unter anderem das Cracow Jazz Collective oder das Bartosz Dworak Quartett.

Mit Bujaka W Gumiakach stellt das Ensemble sehr offen orientierte Musik vor, die sich zwar immerhin noch an Basisstrukturen orientiert, aber immer wieder ausbricht in Richtung freien Jazz'. Dann mag das sicher "ungemütlich" werden für Durchschnittshörer von Jazz und Fusion/Jazz Rock, denn diese Musik kann an den Nerven zerrend wirken, öffnet sich dadurch aber auch einem frei fliegendem Hörvergnügen, sofern man sich darauf einlassen kann.

Denn es herrscht eine ständig nervöse Stimmung, ein manchmal splitternder Gitarrensound, furios aufspielendes Saxofon, brummelnder Bass, das treibende Schlagzeug, man kommt kaum zur Ruhe, mittels Elektronik wird es dann noch mit einem Hauch Kühle angereichert. Mich verleitet das zu Assoziationen zu Bands wie Capillary Action und The Flying Luttenbachers, die ähnlich kompromisslos vorgehen.

Wolfgang Giese