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Ustad Saami

Pakistan Is For The Peaceful

Info Musikrichtung: Folk / World / Psychedelik / Tribal VÖ: 09.10.2020 (Glitterbeat) Gesamtspielzeit: 46:43 Internet: https://www.discogs.com/de/artist/6950979-Ustad-Saami https://ustadsaami.bandcamp.com https://www.youtube.com/watch?v=0idN3NjOYNc

Der Pakistaner Ustad Saami (bürgerlich Naseeruddin Saami) ist ein Musiker des Delhi-Gharana-Stils, einer der ältesten bekannten Stile die Tablas zu spielen. Sein Gesang, welcher die Hauptrolle in seiner Musik spielt, basiert ebenfalls auf einen alten Stil, Sudh Bani, und er beherrscht als der letzte bekannte Sänger den 49-Noten-Mikrotonal-Surt- Gesangsstil. Er wurde durch einen Film aus dem Jahr 2018 bekannt und nahm 2019 sein erstes Album Godi's not aterrorist auf, welches genau wie der jetzt vorliegende Nachfolger Pakistan Is For The Peaceful live eingespielt wurde.

Was kann man nun zu diesem Werk sagen? Entweder man hasst es oder man liebt es. Die Musik ist eine betörende, psychedelische Mischung aus zwei (auf jedem Kanal eine) schwingenden Tamburas und darunter liegt ein schwurbeliges Harmonium Dazu spielen die Tablas kräftig und sehr akzentuiert. Über diesem voluminösen Sound legt Ustad Saami seine Sangeskunst, flankiert von seinen Söhnen.

Und der Gesamtsound ist einfach nur beeindruckend. Die beiden ersten Stücke walzen sich zu scheinbar gleichem Klang über jeweils 20 Minuten aus, doch durch den nuancenreichen, aber in keiner Phase ausufernden Gesang kommt einen das Ganze viel kürzer vor.

Im zweiten Stück tritt das Harmonium etwas mehr in den Vordergrund, was den dunklen, aber nicht bedrohlichen psychedelischen Eindruck nochmal verstärkt. Das Klangbild verändert sich auch auf dem letzten, nur etwa 7 Minuten währenden Stück kaum, doch dem Titel entsprechend klingt der Gesang etwas versöhnlicher und so wird man mit einem guten Gefühl aus diesem fantastischen Album entlassen.

Ja, für europäische Ohren ist das hier erstmal ziemlich fremdartig und ungewöhnlich, aber es lohnt sich. Wie gesagt, wenn man es hasst, legt man es beiseite, wenn man es liebt, wird es einen gefangen nehmen und in ganz andere Sphären schicken.

Wolfgang Kabsch