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Pinkcourtesyphone

Leaving Everything To Be Desired

Info Musikrichtung: Electronic / Ambient / Drone / Experimental / Modern Classical VÖ: 25.09.2020 (Room 40) Gesamtspielzeit: 51:20 Internet: https://www.discogs.com/artist/819459-Pinkcourtesyphone http://www.pinkcourtesyphone.com/

„And so… recline… it's late night… without sleep… the dreamtime has come and gone. Leaving us with perhaps an uncomfortable predictability suddenly we can no longer deny the shock of each moment.“

Mit diesen Worten schickt uns Richard Charitier, der hinter dem Projekt Pinkcourtesyphone steckt, in sein neues, inzwischen elftes Album unter diesem Signet. Nun, ich finde ganz so beängstigend und düster ist seine neue elektronische Erkundung der dunklen, verborgenen Seite der menschlichen Psyche letztlich dann doch nicht. Aber es ist natürlich auch kein fröhliches gute Laune Popwerk geworden. Ein weiteres Mal hat Richard Chartier dunkle und gewaltige, aber ebenso subtile Klangwelten erschaffen, die durchaus eine Untermalung für eine dunkle, schlaflose Nacht sein könnten.

Dunkle Drones wabern durch den Raum, ebenso dunkle Klänge wandern von links nach rechts und umkreisen den Hörer. Aber es tauchen immer auch hellere Klänge auf, die dem Klangbild eine etwas freundlichere Note geben. Wie mächtige, aber im Hintergrund befindliche Chöre tauchen diese Passagen auf und ziehen den Hörer aus dem dunklen Strudel wieder an die Oberfläche.

Mehr Umschreibung geht zu diesen gewaltigen und monumentalen, emotionalen und betörenden Klängen nicht. Man kann sich wunderbar auf diesen Sound einlassen, mit ihm dahintreiben und dabei die vielen kleinen Details entdecken, die oberflächlich gehört verborgen bleiben. Man sollte dabei vielleicht tatsächlich nicht einschlafen (auch wenn die Klänge so entspannend sind, dass man das gut kann, was absolut nicht negativ gemeint ist), denn das könnte dann eventuell tatsächlich zu etwas seltsamen Träumen führen.

Der Sound ist obendrein perfekt, man erkennt sofort die Handschrift von Lawrence English, der hierauch seine Hand mit angelegt hat. Tolles Album.

Wolfgang Kabsch