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Slade

Cum on feel the Hitz

Info Musikrichtung: Glam Rock / Hard Rock / Pop VÖ: 25.09.2020 (BMG) Gesamtspielzeit: 157:23

Man kann in Slade ein musikalisches Chamäleon sehen, das in seiner Karriere wild von prolligem Hard Rock, über tuntigen Glam Rock bis hin zu braven Mainstream Pop gewechselt ist und dabei die unterschiedlichsten Hörergruppen versorgt hat. Man muss dann aber dazu sagen, dass sie in jeder dieser Disziplinen in die Champions-League vorgestoßen sind – zumindest mit einzelnen Stücken.

So ist es kein Wunder, dass es den Briten gelingt dieses Doppelalbum, dessen Speicherkapazität bis an die Grenze der physischen Belastbarkeit einer CD ausgenutzt wurde, zu fast 50 Prozent mit absoluten Hochkarätern zu füllen. Die historische Reihenfolge ist nicht konsequent, aber im Wesentlichen eingehalten. Daher kracht es auf der ersten CD – nicht zuletzt mit Stücken des Albums Slayed! - besonders laut. Aber auch „The Bangin‘ Man“, „We’ll bring the House down“ und nicht zuletzt „Get down and get with it”, das hier leider nicht in der Live-Version erscheint, die in den späten 70er Pflicht in jeder Rock-Disco war, gehören eindeutig in den Hard Rock Bereich.

Aber auch in Bereich der Party-Kracher und Glam-Rocker hat das Quartett aus Wolverhampton einiges im Programm, das zum Tafelsilber der Rock-Musik gehört – der „Myzsterious Mizster Jones“ zum Beispiel, aber auch „My Friend Stan“, „Run Runaway“ oder „Far far away“.

Zur Mitte der zweiten CD geht dann aber doch etwas sie Luft raus und man fragt sich, ob es eine durchgehend richtig knackige CD nicht auch getan hätte. Aber da ist das Gute mal wieder der Feind des Besseren.

Kritik angebracht ist an der lieblosen Präsentation des Packages. Das Booklet, das dem Digipack beiliegt, verdient diesen Namen nicht. Von Liner Notes, Fotos oder ähnlichem keine Spur. Die BG schafft es tatsächlich acht Seiten mit nichts anderem als den Titeln und Autorenangaben zu füllen. Das gibt Cum on feel the Hitz leider den unangenehmen Anschein eines reinen Cash-Ins mit Archivmaterial.

Aber wenn dabei ein dermaßen unterhaltsames Musik-Package zustande kommt, ist es ja zumindest zu etwas gut.

Norbert von Fransecky