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BoysVoice

Serenity

Info Musikrichtung: Melodic Rock VÖ: 20.06.2005 (Escapi / Soulfood) Gesamtspielzeit: 57:16

Kennt Ihr das „80-auf-der-A 100-Feeling“? Die A 100 ist die Berliner Stadtautobahn, durchaus für höhere Geschwindigkeiten gebaut, aber aus (vernünftigen!) verkehrspolitischen Überlegungen auf 80 Km/h runter gebremst. Manchmal halten sich Leute dran. Wenn man dann länger hinter so jemandem hängt, möchte man am liebsten in den Wagen vor sich steigen und einfach mal kräftig auf’s Gaspedal treten. Genau dieses Gefühl habe ich bei BoysVoice.

Bei den ersten Tracks kamen mir die Schmuse-Metaller Bonfire in den Sinn. Mit dem Unterschied, dass die Ingoldstädter auf jeder CD ein, zwei richtige Granaten hatten und ich so zumindest für die Zukunft immer noch etwas Hoffnung hatte. Diese Hoffnung fehlt bei BoysVoice völlig. Im weiteren Verlauf der CD setzt sich dann immer stärker der Eindruck von Scorpions light durch, was angesichts des Rufes, den sich die Hannoveraner in den letzten Jahren verspielt hatten, schon ein ziemlich hartes Urteil ist. Immerhin hat Sänger Mani Gruber eine nicht zu vernachlässigende Nähe zu Klaus Meine.

Leider bleibt man weit entfernt von den Scorpions im Melodic Pop/Rock Bereich stecken. Da gibt es viel zu viele Nananana-Chöre und windelweich produzierten Müll. Das eine Fettauge auf der mageren Suppe nennt sich “Crazy“.

In dieser Form nur etwas für den Freitag Abend in der Vorort-Disco.

Norbert von Fransecky