Reviews
Chega De Saudade
Info
Musikrichtung:
Bossa Nova
VÖ: 25.09.2020 ('59-'61) State Of The Art (Odeon) Gesamtspielzeit: 79:08 Internet: http://www.joaogilberto.org/ https://www.in-akustik.de/ |
Am 6.Juli 2019 starb er, der "Master Of The Bossa Nova", João Gilberto. Mit Chega De Saudade stellte er 1959 sein Debüt-Album vor. In den USA erschien es auch unter dem Titel "The Warm World Of João Gilberto". Der 1931 geborene brasilianische Gitarrist, Sänger und Komponist gilt als einer der Erfinder der Bossa Nova.
In typischem Klang der portugiesischen Sprachmelodien sang er meist recht verhalten und spielte eine ebenso sanfte Gitarre dazu. Das Ganze wurde dann von sanft wiegender Perkussion untermalt, ganz zart, sehr rhythmisch und zur Bewegung animierend. Auf diesem Debüt-Album sind bereits spätere Klassiker wie “Desafinado“ und “Chega De Saudade“ enthalten. Die Platte wurde oft als erstes Album der Musikrichtung Bossa Nova gewertet und später erschien es auf dem vierten Platz einer Liste der wichtigsten Alben aus Brasilien.
Die Musik der Platte lebt auch von der Zusammenarbeit mit einem weiteren wichtigen Exponenten der brasilianischen Musikszene - Antônio Carlos Jobim, der für die Arrangements zuständig war. Sprechen wir von dem Album, dann sprechen wir lediglich von den ersten zwölf Songs, die die Original-Platte umfasste. Bei den weiteren Stücken handelt es sich um die Ttiel einer EP (#13-15) aus 1959, weitere Boni aus 1960 (#16-27 = “O Amor, O Sorriso E A Flor“) und 1961 (#28-39 = “João Gilberto“). Nun, das ist reichlich Bonusmaterial, sehr löblich! Auf der EP befand sich ein weiterer absoluter Klassiker der Musikgeschichte - "Manhá De Carnaval", eingespielt mit einem üppigen Orchesterarrangement, wunderbar, wie sich unter dem Klang der Streichinstrumente sanft die Perkussion wiegt und der Protagonist mit seiner lasziv ausgerichteten nasal wirkenden Stimme mit seinem Timbre tief in die Seele sticht.
Neben dem Debüt waren es sicher auch die nachfolgenden Platten “O Amor, O Sorriso E A Flor“ und “João Gilberto“ , die den Ruf der Bossa Nova untermauerten und festigten, wenngleich die letzte bereits in dieser Hinsicht einige Ermüdungserscheinungen bot. Die Arrangements waren hier teilweise etwas üppiger geraten und offensichtlich versuchte man, den Stil noch hoffähiger zu gestalten, indem man immer mehr Pop-Elemente einpflegte, das Ganze rangierte nach und nach mehr und mehr zur reinen Unterhaltungsmusik, wenngleich noch auf hohem Niveau.
Im Übrigen wurde genau diese Kompilation bereits im letzten Jahr unter dem Titel "The Master Of The Bossa Nova" veröffentlicht, mit dem gleichen Songs, allerdings mit einem 20-seitigen Booklet. Insofern habe ich mir die Mühe gemacht, das Gleiche noch einmal zu rezensieren, und - mit dem gleichen Ergebnis...
Trackliste
2 Bim Bom
3 Hó Bá Lá Lá Lá
4 Desafinado
5 Brigas, Nunca Máis
6 Morena Boca De Ouro
7 Maria Ninguém
8 Lobo Bobo
9 Aos Pés Da Cruz
10 É Luxo Só
11 Saudade Fez Um Samba
12 Rosa Morena
13 Manhá De Carnaval
14 O Nosso Amor
15 A Felicidade
16 Só Em Teus Braços
17 Se É Tarde Me Perdoa
18 Meditação
19 Corcovado
20 Discussão
21 Amor Certinho
22 Um Abraço No Bonfá
23 Doralice
24 Samba De Uma Nota Só
25 O Pato
26 Outra Vez
27 Trevo De Folhas
28 Bolinha De Papel
29 Samba De Minha Terra
30 Saudade Da Bahia
31 Trenzinho (Trem De Ferro)
32 Presente De Natal
33 O Barquinho
34 Insensatez
35 O Amor Em Paz
36 Coisa Mais Linda
37 Você E Eu
38 A Primeira Vez
39 Este Seu Olhar
Besetzung
Nicolino Cópia "Copinha" (flute - #1-12)
Edmundo Maciel (trombone - #1-12)
Milton Banana [Antônio de Souza] (drums - #1-12)
Guarany (percussion - #1-12)
Juquinha (triangle - #1-12)
Rubens Bassin (bongo - #1-12)
Milton, Acyr & Edgardo (choir - #3)
Antônio Carlos Jobim (arranger, conductor - #1-12, 16-20, 22-27, 33-36, piano -#37,38)
Walter Wanderley (group, arranger, conductor - #28-32)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |