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Reviews

Coleman Hawkins - Harry "Sweets" Edison - Benny Carter

Session At Midnight + Session At Riverside


Info

Musikrichtung: Jazz Jam Session

VÖ: 25.09.2020 ('55/'56)

Essential Jazz Classics (Capitol)

Gesamtspielzeit: 73:39

Internet:

https://www.in-akustik.de/de/

Zwei Sessions im Swing-Style sind hier zusammengefasst worden, einmal ist das die Session At Midnight vom 2.Dezember 1955, aufgenommen in Los Angeles (#1-6) und dann noch als Zugabe das Album Session At Riverside, hier aus New York, vom 25. und 26. Mai 1956 (#7-12). Ein Bonus-Track stammt vom 3.April 1959.

Liest man die drei Namen der Musiker, dann glaubt man natürlich zuerst, dass die Drei zusammen diese Sessions bestreiten. Leider nein, 1955 waren es Harry "Sweets" Edison und Benny Carter, die unter anderem die Band bereicherten und nur auf der 1956-er Session ist es Coleman Hawkins, der sein Können zeigt, ebenso wie auf dem Bonus-Track.

Beiden Original-LPs ist gemein, dass sie die typische Jam-Session-Atmosphäre widerspiegeln, dabei wurden Klassiker herangezogen, die als Basis für die Improvisationen dienen. Dabei ist auffällig, dass im Gegensatz zu Jam-Sessions, wie man sie zum Beispiel von Buck Clayton kennt, die Songs kürzer gehalten wurden, meistens zwischen fünf und sechs Minuten. Dennoch reicht die Zeit jeweils, die Solisten in vollem Glanz darzustellen, herrlich ist es anzuhören, wie sich gestandene Jazzer die Bälle zuspielen, angetrieben von exzellenten Rhythmus-Gespannen.

Neben eher bekannten Namen hat man hier die Möglicheiten, eher weniger geläufigen Musikern wie Shorty Sherock (Trompete), Gus Binova (Klarinette) oder Babe Russin (Tenor-Saxofon) zuzuhören. Wunderbar, wie geschlossen dieser Express aus vielen Musikern, die anzahlmässig schon fast in Richtung Big Band wandern, den Jazz ganz locker und cool aus den Ärmeln schüttelt. Das ist eine wahre Freude, zuzuhören und zu genießen. Denn hier wird mit Leidenschaft gespielt, ungeachtet dessen, dass der Jazz zu jener Zeit bereits eine andere, modernere Richtung eingeschlagen hatte.

Grundsätzlich strahlen beide Sessions eine ähnliche Stimmung aus, doch halte ich die Session aus 1955 in Los Angeles ein wenig druckvoller und leidenschaftlicher, die Aufnahmen aus New York wirken ein wenig "geordneter". Insgesamt jedoch eine swingende Angelegenheit erster Klasse.



Wolfgang Giese

Trackliste



1 Moten Swing
2 Making the Scene
3 Sweet Georgia Brown
4 Blue Lou
5 Stompin’ at the Savoy
6 Session at Midnight
7 I Want to Be Happy
8 Broadway
9 Session at Riverside
10 Undecided
11 Out of Nowhere
12 Escape Hatch
13 Stealin’ the Bean

Besetzung

Tracks 1-6:

Harry “Sweets” Edison (trumpet)
Shorty Sherock (trumpet)
Benny Carter (alto sax, trumpet)
Willie Smith (alto sax)
Plas Johnson (tenor sax)
Babe Russin (tenor sax)
Murray McEachern (trombone, alto sax)
Gus Bivona (clarinet)
Jimmy Rowles (piano)
Al Hendrickson (guitar)
Mike Rubin (bass)
Irv Cottler (drums)

Tracks 7-12:

Coleman Hawkins (tenor sax)
Jerry Jerome (tenor sax)
Earle Warren (alto sax)
Charlie Shavers (trumpet)
Billy Butterfield (trumpet)
Urbie Green (trombone)
Lou McGarity (trombone)
Peanuts Hucko (clarinet)
Lou Stein (piano)
Art Ryerson (guitar)
Milt Hinton (bass)
Arvell Shaw (bass)
Osie Johnson (drums)

Track 13:

Coleman Hawkins (tenor sax)
Charlie Shavers (trumpet)
Ray Bryant (piano)
Tiny Grimes (guitar)
George Duvivier (bass)
Osie Johnson (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger