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Inga Bachmann

Das Aber der Dinge

Info Musikrichtung: Liedermacherin VÖ: 01.04.2020 (QuiXote) Gesamtspielzeit: 53:44 Internet: http://www.ingabachmann.de

Es ist einige Zeit her, da hatte ich eine ausgesprochen sympathische Stimme am Telefon, die mich fragte, ob es wohl möglich wäre, der musikansich.de eine CD zuzuschicken, die besagte Stimme gerade veröffentlicht hat. Diese sympathischen Erinnerungen noch im Ohr, habe ich Das Aber der Dinge aufgelegt…

…und wenn man die Titel der CD nun als die „Dinge“ betrachtet, dann begann sich das Aber der Dinge langsam, aber sicher gegen das sympathische Vorgefühl zu schieben.

Inga Bachmann ist, wie im Infokasten ja zu lesen ist, Liedermacherin. Aber sie versucht durchaus interessant zu variieren. Da kommt „Der Kapitän“ mit einer Shanty-Melodie, „Der Laubbläser“ als Blues. „Eigentlich“ hat einen schönen Rhythmus. Das „Feindbild“ kommt Finger schnippend und „Wenn Du lachst“ leicht swingend.

Das musikalische Problem sind vor allem die Gesangsmelodien. Zu oft erschlägt die Notwendigkeit des Textes das Melodiegefühl oder den Flow. Immer wieder fehlt die gute Idee, wie das, was frau sagen will, geschmeidig auf die Musik gelegt wird – und das reduziert den Spaß am Hören dann doch deutlich.

Und leider muss man Ähnliches zu den Texten sagen. Oft sind gute Ideen da. Zum Beispiel „Eigentlich“, das sich an dem Charakter dieses Wortes abarbeitet. Klasse Idee! Gibt es ein tolles Lied von Hans Scheibner zu (das mich vor Jahren zu einer kompletten Predigt inspiriert hat). Aber da, wo der Hamburger Lästerlyriker auf den Punkt kommt, verzettelt Inga Bachmann sich. Ähnliches gilt für den moralischen Appell gegen das Weggucken bei „Irgendwann“ oder das dann doch recht simple „Feindbild“.

Zum Glück sind absolute Peinlichkeiten, wie der Text von „Supergut“, auch die absolute Ausnahme. Am besten gefällt mir dann doch „Der Laubbläser“, der die gut beobachtete Alltagssituation recht gut rüber bringt.

Das Aber der Dinge lässt mich nicht wirklich applaudieren, aber ich bin gespannt, was aus der Dame mit den guten Ansätzen noch werden wird.

Norbert von Fransecky