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Eugene Ughetti

Agglomeration Of Measurement

Info Musikrichtung: Electronic / Classical / Avantgarde / Experimental VÖ: 31.07.2020 (Room40) Gesamtspielzeit: 56:06 Internet: https://www.discogs.com/artist/1068284-Eugene-Ughetti https://chambermade.org/people/eugene-ughetti/

Der Australier Eugene Ughetti ist ein viel gelobter Perkussionist der Experimentalmusik. Neben Ausstellungen und Soloarbeiten hat er auch bereits mit anderen Koryphäen der experimentellen wie Steve Reich und John Zorn zusammengearbeitet. Für sein neues Solowerk Agglomeration Of Measurement hat er ein Stück zusammen mit Robin Fox selbst geschrieben und weitere Kompositionen von James Rushford, Thomas Meadowcroft, Alexander Garsden, Liza Lim und Anthony Pateras auf Anfrage bzw. in Zusammenarbeit erhalten.

Natürlich gibt es bei den Stücken eine Vielzahl an Perkussionen zu hören, doch sind diese nicht immer im Zentrum der Stücke. Sondern es wird ein Soundmix aus experimentellen elektronischen Klängen geboten, unter welchen die Perkussionen arbeiten, führen und auch mal solistisch tätig werden. So klingt “March Static“ wie ein Soundtrack für einen 60er/70er Jahre Science-Fiction-/Horrorfilm. Wabernde Sounds umspielen den Hörer und immer wieder braust eine dumpfe Perkussion auf und entschwindet dann wieder. Hierzu steigern sich die elektronischen Klänge kaum merkbar, aber bis zum Schluss der kanpp 12 Minuten dann halt doch deutlich von unaufgeregt zu aufgeregt.

Bei “Transducer (Finale)“ kreisen bombastische elektronische Drones durch den Kopfhörer. “Tremolo“ setzt diese Sounds fort, allerdings in helleren Klangfarben. So umspielen den Hörer skurrile, aber angenehme Klangwellen in auf- und abebbenden Klangwellen.

Nach diesen beiden Stücken völlig ohne Perkussion beginnt das nächste Stück mit ebensolchen. Sehr experimentell erklingen die pochenden und ratschenden Sounds. Das letzte Stück nimmt diese Sounds auch wieder auf, bringt aber über unterschiedliche andere Perkussionen weitere Klangfarben und arbeitet mit seltsamen verzerrten Stimmen. Nachdem die ersten vier Stücke sehr atmosphärisch sind, was in erster Linie an den Drones und der wabernden Elektronik liegt, driftet das Album mit den letzten beiden Stücken in sehr experimentelle Klangwelten ab. Mir persönlich gefallen die ersten vier Stücke sehr gut, die letzten beiden klingen vom Sound her ebenfalls fantastisch, haben aber diese packende Atmosphäre der ersten Stücke verloren.

Ein exzellent klingendes Experimentalalbum das durchaus zugängliche Stücke mit sperrigen Minimalexperimenten verbindet.

Wolfgang Kabsch