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Lully - Couperin - Marais u.a.

Die Triosonate im Frankreich des 17. Jahrhunderts

Info Musikrichtung: Barock / Kammermusik VÖ: 28.04.2005 BIS / Klassik Center Kassel (CD, DDD (AD: 2004) / Best.nr. BIS-CD-1465) Gesamtspielzeit: 69:56 Internet: London Baroque BIS

Nicht zuletzt über die viersätzige, den Barock prägende Triosonate als Kirchen- bzw. Kammersonate sickerte der italienische Stil im 17. Jahrhundert unaufhaltsam in das auf Eigenständigkeit bedachte französische Musikleben ein. Lully, Couperin, Rebel - sie alle vermochten sich v.a. den Ideen Corellis, der in ganz Europa zum Vorbild wurde, nicht zu entziehen. Wie unterschiedlich aber diese Anregungen und Ideen aufgegriffen, verarbeitet und geschickt mit dem französischen Stil teils synthetisiert, teils assimilert wurden, kann man anhand dieser CD nachvollziehen.

Das Ensemble London Baroque, gegründet 1978, zählt mittlerweile zum Urgestein der Alten Musik-Szene. An Kraft und Eleganz hat der Zugriff dabei über die Jahre nichts eingebüßt und der Wohlklang der historischen Instrumente ist überzeugend. In puncto technischer Perfektion reicht diesen Musikern so schnell niemand das Wasser. Ihr stets gerundeter, voller Streicherton bereitet kammermusikalischen Genuß und Terence Charlston fügt dem ganzen ein farb- und variantenreiches Cembalofundament hinzu. Was man vermissen mag, ist einzig das originär französische Idiom im Ansatz, ein tänzerisches, wiegendes Element. Auf diese Weise kommt hier ein recht britischer Musizierstil in dieser somit "gesamteuropäisch" gearteten CD zum Tragen.
Wegen des sehr eingegrenzten thematischen Zuschnitts bleibt die aufnahmetechnisch hervorragend gelungen Produktion insgesamt eher etwas "für Fans".

Sven Kerkhoff