Reviews
Alive in Color
Info
Musikrichtung:
Progressive Metal
VÖ: 28.08.2020 (AFM / Soulfood) Gesamtspielzeit: 95:56 Internet: http://www.redemptionweb.com |
Mit ihrem insgesamt dritten Live-Werk feiern Redemption ihren Einstand bei ihrem neuen Label. 96 Minuten lang nehmen uns die Prog Metaller aus Los Angeles mit auf einen Streifzug durch ihr 7 Werke umfassendes Schaffen. Allerdings wird das selbstbetitelte Debüt von 2003 auf Alive In Color nicht berücksichtigt.
Bei dem Konzert handelt es sich um das 19. ProgPower USA-Festival in Atlanta, bei dem die Gruppe am 7. September 2018 als Headliner auftraten.
Der Zuschauer erlebt eine top eingespielte, spielfreudige, harmonisierende Band, deren Mitglieder es auf der Bühne genauso genießen, miteinander Musik zu machen, wie im Studio.
Wie bei Festival-Gigs üblich, präsentiert die Band ihre härtere Seite. Im Umkehrschluss kommt dafür die sensible Seite der Band zu kurz. Mir fehlt „Hope Dies Last“!
Vielleicht ist der Song deshalb nicht im Programm, weil Evergrey-Frontmann Tom Englund zwar ein hervorragender Sänger ist, ihm aber das Faszinierende seines Vorgängers Ray Alder fehlt. Dieser singt „Threads“ als Special Guest. Vergleicht man seine Version mit der – allerdings nur auf der CD – ebenfalls enthaltenen Fassung mit Englund, ist der Unterschied frappierend. Seine Kombination aus Stimme und Ausstrahlung ist einmalig und ungeheuer stark. Das hat Englund in dieser Ausprägung nun mal nicht.
Beim großartigen „Indulge In Color“ entert mit dem ehemaligen Megadeth-Gitarristen Chris Poland ein weiterer prominenter Gast die Bühne. Mit einem breiten Grinsen unter seiner Schirmmütze zeigt er den Kollegen, was eine Harke ist.
Es ist leider nicht mit Bildern belegt, aber sein Grinsen dürfte beim anschießenden Megadeth-Klassiker „Peace Sells... But Who´s Buying?“ noch breiter geworden sein.
Ein wenig verwirrend ist, dass Simone Mularoni, eigentlich Gitarrist der ewigen Prog-Hoffnung DGM, in den Credits lediglich als Gast aufgeführt ist. Zumindest bei diesem Gig übernahm er fast durchweg die Leadgitarre. Damit ist er immerhin wichtig genug, um wie ein festes Bandmitglied auf dem Frontcover neben den anderen Musikern abgebildet zu sein.
Das hat er sich auch redlich verdient, denn sein Spiel ist vom Feinsten! Man kann nicht genug loben, was der Mann aus einer eher unscheinbar wirkenden Fender-Gitarre ohne Tremolohebel herausholt.
Durch das Fehlen von „Peace Sells...“ und „Threads“ mit Tom Englund ist die DVD/Blu-Ray etwa 10 Minuten kürzer als die Doppel-CD.
Als Extras gibt es die Zugabe „The Fullness Of Time Part 3: Release“ sowie ein Behind The Scenes, dessen Sinn bei einer Länge von fünf Minuten zumindest fragwürdig erscheint. Unterlegt von „Someone Else´s Problem“, wird immerhin deutlich, dass die Musiker echte Freunde sind. Ansonsten liegt der Informationsgehalt bei Null.
Aber mehr als das eigentliche Konzert wollen die meisten Käufer ohnehin nicht.
Michael Schübeler
Trackliste
Noonday Devil (5:28)
Suffocating Silence (6:52)
The Echo Chamber (8:24)
Damaged (5:00)
Someone Else´s Problem (7:16)
Little Men (5:12)
Long Night´s Journey Into Day (10:37)
CD 2
Threads (feat. Ray Alder) (6:12)
Black & White World (8:14)
Indulge In Color (feat. Chris Poland) (8:04)
Peace Sells (But Who´s Buying) (feat. Chris Poland) (4:11)
Walls (7:31)
Threads (feat. Tom Englund) (5:51)
The Fullness Of Time – Part 3 – Release (7:04)
Besetzung
Nicolas van Dyk (Guitars)
Sean Andrews (Bass)
Chris Quirate (Drums)
Vikram Shankar (Keyboards)
Gast:
Simone Mularoni (Guitars)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |