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Reviews

Mickelson

Drowning In An Inflatable Pool


Info

Musikrichtung: Indie Rock

VÖ: 15.08.2020

(Eigenlabel)

Gesamtspielzeit: 35:02

Internet:

http://www.mickelsonmusic.com/
https://www.johthemapromotions.com/

Mickelson, mit Vornamen Scott , bekam bereits im Alter von siebzehn einen Plattenvertrag in New York, das war 1982, und zwei Singles waren das Ergebnis. Damals spielte er mit seiner Band unter anderem im berühmten Club CBGB's.

Nachdem es wenig erfolgreich weiterlief, fand sich der Musiker in San Francisco wieder. Die neue Band, Fat Opie, veröffentlichte in den Neunzigern eine erste CD, und zwei weitere folgten. Nach der Auflösung der Band war Mickelson wieder "on the road". Nach der Diagnose einer psychischen Erkrankung widmete er sich auch der Malerei, und während einer Ausstellung überredete ihn jemand, die Band wieder zu reanimieren, mit dem Ergebnis einer weiteren Platte. 2015 gab es dann eine ganz neue Band, mit der Mickelson dann sein eigentliches Debüt-Album veröffentlichte, "Flickering". Und nun erscheint Drowning In An Inflatable Pool, das dritte Album, eingespielt in des Künstlers Bay Area-Studio.

In einigen Texten widmet sich der Künstler den aktuellen Ereignissen in den USA, besonders in Hinblick auf die Präsidentschaft von Donald Trump. Und soziale Missstände sind es unter anderem, die er anprangert, und die Lügen, die von der Regierung verbreitet werden.

Und wie ist das musikalisch verpackt? Nun, viele Instrumente spielt der Protagonist selbst und diese Songs, dann nur unterstützt von einem weiteren Musiker, klingen ein wenig anders als jene mit voller Band. Das sind die Tracks 2, 4, 5. Hier habe ich den Eindruck, dass sie ein wenig fliessender und leichtgängiger sind. Sie wirken entspannter. Dafür sind die übrigen Songs mehr gestrafft und kommen ein wenig mehr rockig und etwas spartanischer. Davon auszunehmen ist "Rich" durch den Einsatz des Cellos.

Allen gemein ist, dass sich der Gesang mitunter stark in Richtung David Bowie bewegt, zumindest ist es die Atmosphäre, die genau so erscheint. Alle Instrumente allein bedient der Musiker auf "Only The Wicked Run", tonangebend ist das Banjo als soundbestimmender wesentlicher Begleiter, und dieses Stück nimmt eine Sonderstellung ein, für mich ist dieser Song in seiner Intensität und im Ausdruck vielleicht gar der beste des Albums, neben "Odd Man Out". Zum Schluss dann noch ein Live-Stück, das wie folgt erklärt wird: "This memorable live performance caught on an iPhone is dedicated to bandmembers who are no longer with us". Hier ist Mickelson in guter Live-Laune, die Musik atmet eine ganz andere Stimmung als die Studio-Einspielungen, gern würde ich davon ein wenig mehr hören, gut ist zum Beispiel der Bläsereinsatz, hier eine Posaune als Begleiter. Doch auf diesem Song ist die Klangqualität leider nicht ganz so gut.

Insgesamt fehlt dem Album in etwa der letzte Schliff, der zur Abrundung das Ganze in ein harmonisches Paket packen könnte.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Jagged Tooth
2 No Translation For No
3 Rich
4 Odd Man Out
5 Drowning In An Inflatable Pool
6 The Lockdown
7 Only The Wicked Run
8 Flickering (live in SF, 2015)

Besetzung

Mickelson (vocals, instruments, guitars, bass, harmonica, loops)
Frank Reina (drums)
Adam Rossi (piano)
Dennis Haneda (guitar)
Sadie Mickelson (cello)
Ben Berry (bass)
Jeremy Lyon (electric guitar)
Simon Rochester (piano)
Erin Chapin (harmonies)
Luke Kirley (tuba, trombone)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger