Reviews
RG Rough Makoto Kawabata
Info
Musikrichtung:
Electronic / Rock / Acid Rock / Drone
VÖ: 20.06.2020 (Bam Balam) Gesamtspielzeit: 38:54 Internet: https://www.discogs.com/de/artist/5346894-RG-Rough https://www.discogs.com/de/RG-Rough-Makoto-Kawabata-RG-Rough-Makoto-Kawabata/release/15520497 https://www.discogs.com/de/artist/115177-Makoto-Kawabata http://www.acidmothers.com |
Vermutlich veröffentlicht Makoto Kawabata, den meisten als Kopf von Acid Mother Temple bekannt, jede Woche etwas woran er beteiligt ist. Das Erstaunliche daran ist, dass das meiste von recht hoher kreativer Qualität ist. Für den französischen Record Street Day 2020 war nun diese Veröffentlichung geplant, eine Kooperation mit dem französisch-britischem Multiinstrumentalisten Robert G Rough, alias RG Rough. Für das Album haben die beiden zwei Stücke mit einer Laufzeit von jeweils etwas über 19 Minuten aufgenommen, die je eine der LP Seiten füllen.
“Running Waters“ scheint dabei aus mehreren ineinander fließenden Teilen zu bestehen, denn die Instrumentierung wechselt häufig und manche Stelle scheint ineinander übergeblendet zu sein. Das Stück besteht in erster Linie aus viel psychedelischer Elektronik, die mal wabert, mal flirrt. Auf scheinbar überall umherflirrende Sounds folgen spacige Keyboardparts, diese werden abgelöst von Gesangsteilen, rockigen Varianten und dann kehren die psychedelischen und spacigen Parts zurück. Insgesamt hält sich Kawabata hier scheinbar zurück, zumindest mit seinem Hauptinstrument der Gitarre. Ein insgesamt sehr eigängiges Stück, gemessen an dem Werk Kawabata, das trotzdem die Seele und das herz des Psych-Space Sounds, den man von ihm kennt, voll rüberbringt. Zum Schluss fließt passenderweise alles in ein sehr ambientes, wunderschönes und mystisches Outro aus Pianoklängen, Streichersounds und Elektronik.
Das Stück auf der zweiten Seite, “Washed Up On The Shore“, schließt direkt an und setzt den Sound fort. Eine Contemporary-Perkussion fließt in den Sound ein, bevor die Elektronik mit einem pumpenden Sound unterstützt von einem Schlagzeug Fahrt aufnimmt. Der Mix aus Elektronik, Schlagzeug und Gitarreneffekten trägt den Hörer über Minuten durch einen psychedelischen Fluss, bis bei Minute 6 eine akustische Gitarre erklingt und die Elektronik weit nach hinten geht. Mit einer betörenden Melodie und Vogelzwitschern setzt eine entspannende Phase ein, über der die Elektronik weit entfernt kreist. Doch diese Phase hält nur eine Minute, dann drängt das Schlagzeug mit großflächigen elektronischen Sounds wieder nach vorne und leitet in einen improvisiert wirkenden Teil über. Aus diesem Part entwächst ein eher ambienter Teil, in dem elektronische Sounds und Gitarreneffekte zu einem unwirklichen, bedrohlich und trotzdem anziehenden verschmelzen. Nach einem vom Schlagzeug und elektronischen Sounds umwobenen Gesangsteil setzt dann das Finale mit treibenden Schlagzeug im Stoner Rhythmus, knackigen Keyboards und flächigen Sounds ein, welches das Album mit knackiger Psychedelik ausklingen lassen.
Nach dem man zunächst einen etwas zusammengewürfelten Eindruck hat, entwickelt sich ein sehr bündiges Album das letztlich wie aus einem Guss klingt und den Hörer durch die verschrobene Welt(en) der Protagonisten trägt. Ein Hammer Album.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Running Underwater | 19:24 |
2 | Washed Up On The Shore | 19:30 |
Besetzung
Makoto Kawabata: electric guitar
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |