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Reviews

Ted Russell Kamp

Down In The Den


Info

Musikrichtung: Americana

VÖ: 24.07.2020

(Eigenlabel)

Gesamtspielzeit: 57:11

Internet:

https://tedrussellkamp.com/
https://www.johthemapromotions.com/

Nach "Walkin' Shoes" aus dem Jahre 2018 hat der in Los Angeles lebende New Yorker Ted Russell Kamp mit Down In The Den nun nachgelegt. Sein Studio hat er "The Den" genannt, und so ist der Titel der Platte nahe liegend, doch wurden zahlreiche Basic Tracks auch andernorts eingespielt, unter anderem auch in Helsinki und Nashville. Bis auf drei Songs, die ganz allein von Ted stammen, wurden die Übrigen mit bekannten Co-Writern komponiert. Einige Titel sind mir bereits bekannt, wurden sie anlässlich der letzten Tournee bereits vorgestellt. Und sie finden sich nun in anderer Verpackung wieder, ich erinnere mich besonders an "Waste a Little Time With Me", "Hold On", "Hobo Nickel" und "Rainy Day Valentine".

Hatte ich bei den Besprechungen vorheriger Platte bereits auf die ausgeprägte Vielseitigkeit des Musiker hingewiesen, so setzt er mit Down In The Den noch einen drauf! Und, so, wie ich ihn durch etliche Treffen bereits kennen lernte, so stellt sich auch erneut die Musik dar als ein Spiegel seiner Person. Seine musikalischen Vorlieben hat er treffend und ganz locker umgesetzt zu einem stimmigen und dichten Ganzen, voller Leidenschaft und Emotion, und mit Hilfe erstklassiger Musiker auf ganz hohem Niveau. Singer/Songwriter, Rock, Blue Eyed Soul, der Sound aus New Orleans, Red Dirt, viel vom Sound des amerikanischen Südens, speziell im Texas Style und Spuren von Blues und Country, das alles mischt sich auf den vierzehn Songs des Albums zu einem mitreissenden Sound, der eigentlich keine Wünsche offen lässt. Und somit dürfte garantiert sein, dass der Weg für diese Platte offen ist für Musikliebhaber mit unterschiedlichen Hörgewohnheiten. Auch Teile des dazwischen geschobenen Albums "The Low And Lonesome Sound“ mit dem Schwerpunkt auf Solo Bass finden wir wieder mit "Rainy Day Valentine" und im Eingangsbereich von "Everything Little Thing You Need".

Doch Puristen könnten sich vielleicht nicht anfreunden mit diesem stilistischen Schmelztiegel, doch andererseits, wollte man dieser Musik einen Namen geben, dann wäre es ganz einfach, man nenne sie, ganz einfach, ganz nahe liegend - Ted Russell Kamp! Denn Ted ist es erneut gelungen, seine Individualität, seinen immer stärker werdenden Wiedererkennungswert zu unterstreichen und zu festigen. Allein gesanglich ist er unverwechselbar und man weiss sofort, um wen es hier geht. Doch auf Down In The Den werden wir auch an der Nase herumgeführt, wenn es sich dann doch fünf Mal anders anhört, dann, wenn sich gesangliche Gäste dazu gesellen, zu Beginn bei der heimatlichen Hymne "Home Sweet Hollywood" der Kumpel Shooter Jennings, mit dem Ted bereits seit Jahren auf Tour ist und bei dessen Platten mitspielt.

Später können wir noch Gordy Quist (#5), Sarah Gayle Meech (#9), Shane Alexander (#11) und Kirsten Proffit (#14) hören. Alle stellen eine Bereicherung dar und wenn man sich dann noch die lange Liste der beteiligten Musiker ansieht, dann bemerkt man, wie viel Arbeit in die Produktion dieser Platte gesteckt wurde. Stark auffällig in diesem Zusammenhang ist die verstärkte Verwendung von Bläsern auf den Tracks 3, 6, 9 und 12. Dabei hat Jazzfreund Ted neben der Posaune auch wieder einmal die Trompete hervorgeholt. Und zwar handelt es sich um die Trompete des Vaters, und dieses Instrument war auch das Erste, das er lernte. Ein Geschenk eines Jazz liebenden Freundes des Vaters war die verwendete Posaune, einst soll sie einem Musiker von KC And The Sunshine Band gehört haben.

Ja, so geniesse ich die Vielfalt der Musik, die im Gegensatz zu den vorherigen Platten noch eine Dicke Prise von Memphis Soul mitbekommen hat, und bei Song wie "Saint Severin" entwickelt sich so ein unwiderstehlicher Groove, der ansteckend ist, perfekt das Arrangement mit dem vom Gospel inspirierten Background Vocals. Nachdem Ted bereits in diesem Jahr auf einen grossen Erfolg zurückblicken kann, als Musiker, der auf dem aktuellen Album von Tanya Tucker mitspielt, weil dieses Album einen Grammy als Country-Album gewinnen konnte, so ist Down In The Den eigentlich dafür prädestiniert, auch sehr erfolgreich zu sein. Auf jeden Fall sollte der Musiker stolz auf dieses Album sein, es ist vorzüglich gelungen! Da wir mit Ted schon recht oft Kontakt hatten und uns darüber hinaus auch eine Freundschaft verbindet, so kann ich mich selbst auch in dem einen oder anderen Song wiederfinden. Und das sollte für viele Andere auch so sei, denn die Texte handeln eben viel vom täglichen Umgang mit anderen Menschen, vom Leben...



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Home Sweet Hollywood (4:20) (featuring Shooter Jennings)
2 Have Some Faith (3:36)
3 Waste a Little Time With Me (2:45)
4 Stick With Me (4:08)
5 Hold On (4:19) (featuring Gordy Quist)
6 Hobo Nickel (3:27)
7 Rainy Day Valentine (5:13)
8 The Good Part (3:01)
9 Word For Word (5:01) (featuring Sarah Gayle Meech)
10 My Turn To Cry (3:42)
11 Only Son (4:47) (featuring Shane Alexander)
12 Every Little Thing You Need (3:46)
13 Saint Severin (5:13)
14 Take My Song With You (3:54) (featuring Kirsten Proffit)

Besetzung

Ted Russell Kamp (vocals & bass - #1-14, acoustic guitar - #1,5,6,8,9,11,13,14, dobro - #5,14, banjo - #6), keyboards - #1,2,3,4,5,8,9,11, trumpet & trombone - #3,9,12, percussion - #1,2,5,6,8,11,13)
John Schreffler (electric guitar - #1,5,6,9,11,13)
David Steele ( electric guitar - #1)
Matt Szlechetka (electric guitar - #2)
Bart Ryan (electric guitar - #3,8,11)
Tommi Viksten (electric guitar - #4)
Tokela (electric guitar - #4)
Jason Cope (electric guitar - #8)
Brian Whelan (electric guitar - #10)
Don Ian (electric guitar - #10)
Michael O'Connor (electric guitar - #12)
Phil Hurley (electric guitar - #12)
Dan Wistrom (electric guitar - #13)
Jamie Douglass (drums - #1,5,6,9,13)
Jim Doyle (drums - #3)
Janne Haavisto (drums - #4)
Dave Dunseath (drums - #8)
Dave Raven (drums - #10)
Corey Coverstone (drums - #11)
John Chipman (drums - #12)
Brian Whelan (keyboards - #1,3,6,13)
Derek Morris (keyboards - #12)
Eric Heywood (pedal steel - #4,14)
Dave Berzanski (pedal steel - #10)
Dan Wistrom (pedal steel - #11)
Dave Richards (Dixieland trumpet & trombone - #6)
Jason Sutter (percussion -#1)
Matt Szlechetka (percussion -#2)
Janne Haavisto (percussion -#4)
Shooter Jennings (vocals -#1)
Emily Zuzik (vocals -#1)
Dan Wistrom (vocals -#1)
Matt Szlechetka (vocals -#2)
Mike Bray (vocals -#3,13)
Levi Duren (vocals -#4)
Gordy Quist (vocals -#5)
Funkyjenn Gibbons (vocals -#8,13)
John Schreffler (vocals -#10)
Shane Alexander (vocals -#11)
Sarah Gayle Meech (vocals -#12)
Grant Langston (vocals -#12)
Kirsten Proffit (vocals -#14)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger