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Wanubalé

Phosphenes

Info Musikrichtung: Jazz / Club / Neo-Soul VÖ: 27.09.2019 (Agogo / Indigo) Gesamtspielzeit: 42:40 Internet: http://www.wanubale.com

Scheuklappen haben die neun Jungs von Wanubalé nicht. Das macht Hoffnung, dass die eindeutig Jazz-basierte Truppe sich lebendig in andere Kreise crossovern kann. Vor allem sind die Berliner eins nicht, was man Jazzern ja gerne vorwirft, verkopft. Was hier in einer knappen Dreiviertelstunde geliefert wird, ist ziemlich eindeutig Bauch-Musik, oder vielleicht auch Bein-Musik, denn Phosphenes ist hochgradig Tanzflächen kompatibel.

Eine wichtige Rolle spielen dabei die Bläser, vier an der Zahl und damit fast die Hälfte der Truppe. In den „Ticking Boxes“ setzen sie die Soli auf einen leicht rhythmischen Jazz. Bei „Hickups“ punktieren sie eine etwas unkonzentrierte Jazz-Nummer akustisch. Und wenn die „U9 by Bike“ auf Tour geht, klingt es, als habe Phil Collins die Bläser arrangiert. Geil ist das völlig unjazzige Hammerpiano in „Noto“.

Das Ganze als Funk oder Soul zu bezeichnen, wäre mir etwas viel gesagt. Darum stehen Club-Sounds und Neo-Soul (das klingt etwas unterkühlter als nur Soul) im Stil-Kästchen.

Für das Hören nicht-auf-der-Tanzfläche fehlt mir der eine oder andere Hook. Vielleicht könnte hier auch ein Sänger, eine Sängerin Gutes tun.

Ausbaufähig! Gefällt mir!

Norbert von Fransecky