Reviews

The Jayhawks

Xoxo

Info Musikrichtung: Americana-Pop VÖ: 10.07.2020 (Thirty Tigers) Gesamtspielzeit: 46:25 Internet: https://www.jayhawksofficial.com/ http://oktoberpromotion.com/de http://www.thirtytigers.com/

Nach 2016 ("Paging Mr. Proust") und 2018 ("Back Roads And Abandoned Motels") schieben The Jayhawks nun regelmäßig nach zwei Jahren nach mit Xoxo. Die 1985 mit Mark Olson, Gary Louris, Marc Perlman und Norm Rogers entstandene Band ist derzeit auch noch als Quartett unterwegs, jedoch von den Originalmitgliedern sind nur noch Louris und Perlman anwesend.

Noch immer bewegen sie sich im Bereich von Independent Rock, Power Pop und ein wenig Country Rock, mithin heute als Americana bezeichnet. Gleich der Eröffnungssong, "This Forgotten Town", wurde als Single vorausgeschickt, und mit seiner zugänglichen Art dient er durchaus als Türöffner zur Platte. Dieses Mal haben sich alle vier Bandmitglieder als Komponisten und als abwechselnde Leadsänger verewigt, so dass diese Platte als gutes gemeinsames Bandprojekt zu betrachten ist.

"Dogtown Days" vom Drummer O'Reagan ist ein Rocker, der mich hinsichtlich der Harmonien an Pop-Musik der Sixties erinnert, ein wenig Byrds und Beatles scheinen da gar durchzuschimmern, und die Fab Four werden bei "Living In A Bubble" noch mehr in Erinnerung gerufen. Und so gibt es auch Balladen, und für diese scheint die Dame des Quartetts zuständig zu sein, ich verweise auch die Tracks Vier und Neun.

Insgesamt bleibt "Hollywood Town Hall" aus 1992 das Referenzalbum der Band, hieran reicht Xoxo nicht heran, einerseits hat sich der Sound sehr verändert, die seichte Pop-Schiene wird stets ein wenig mehr befahren, und trotz der Abwechslung auf dieser Platte bleibt nun die Frage offen, ob die Band nun zum Stillstand gekommen ist oder ob man zukünftig doch wieder ein wenig mehr Ecken und Kanten erwarten darf oder solche Weichspüler wie "Homecoming" zum Stammrepertoire zählen werden.

Andererseits, was bleibt, ist gefällige Musik, voller Harmonie, auch gesanglich, und mit starkem melodischem Ausdruck, dieses Mal mehr als einmal stark an den Sixties orientiert, und mit einigen kunstvoll ausgefertigten Songs ausgestattet.

Wolfgang Giese