Reviews
First Rose Of Spring
Info
Musikrichtung:
Country
VÖ: 03.07.2020 (Legacy) Internet: http://willienelson.com/ https://legacyrecordings.com/ https://www.promo-team.de/ |
Willie Nelson wurde am 29.April 1933 in Texas geboren. Nach ersten Versuchen, eine Platte zu veröffentlichen, das war 1956 eine selbstfinanzierte Single, landete Nelson schließlich als Songschreiber in Nashville und spielte in der Band von Ray Price. Etliche Klassiker des Genres Country gehen auf sein Konto, zum Beispiel “Blue Eyes Crying In The Rain,“ On The Road Again“, “Always On My Mind, "Funny How Times Slips Away".
“And Then I Wrote“ war das Debüt-Album von Nelson, das er im August und September 1962 für das Label Liberty Records einspielte. Und nun, stolze 87 Jahre alt, ist Willie noch immer nicht zu müde, weitere Platten einzuspielen, und das mit großer Regelmäßigkeit. First Rose Of Spring ist das schon siebzigste(!) Studioalbum des Countrymusikers. Ursprünglich sollte es bereits am 24.April des Jahres erscheinen, doch durch die COVID-19 - Pandemie musste die Veröffentlichung verschoben werden.
Jetzt können wir also endlich eine weitere Ausgabe wirklich wunderschöner, zu Herzen gehender Songs genießen, elf neue Titel, dieses Mal nur zwei selbstkomponiert, aber alle zusammen bilden eine Einheit voller Melancholie, Schönheit und Sehnsuchtsstimmung. Die Musik bewegt sich wie üblich auf ganz hohem Niveau, bietet jedoch keine Neuerungen, was auch nicht zu erwarten war. Denn Alben mit Blues, mit Jazz und sogar mit Reggae hat Willie ja bereits überzeugend abgeliefert.
Unverkennbarer Wiedererkennungswert bleiben seine typische Stimme, die noch immer nicht wirklich alt klingt, und seine gelegentlichen Soli auf seiner Gitarre, "Trigger". Es fällt mir schwer, einen Lieblingssong herauszupicken, die Atmosphäre berührt mich wie aus einem Guss. Er spielt und singt das, was er beherrscht und so kommen die Songs allesamt sehr entspannt und entspannend. Emotional anpackend sind dann auch jene Titel, die sich im typischen ursprünglichen Country-Genre bewegen, Beispiel "I’ll Break Out Again Tonight", mit der herrlichen Steel Guitar und der Mundharmonika des langjährigen Begleiters Mickey Raphael. Ach, ich könnte immerzu schwärmen, und wenn dann das letzte Stück erklingt, "Yesterday When I Was Young", 1964 entstanden von Charles Aznavour und Herbert Kretzmer, dann verführt diese schwermütige Atmosphäre, die noch immer total nach französischem Chanson klingt, zum Nachdenken über das Leben, und wenn gerade Willie das in seinem hohen Alter so gewaltig überzeugend interpretiert, dann spürt man das ganz tief innen.
Ja, das ist erneut ein hervorragendes Alterswerk, das vom Geist des Zeitlosen beseelt ist, und ich hoffe, Willie Nelson wird noch das eine oder andere Album dieser Art nachschieben. Und gern kann er sich dann erneut solcher Songwriter wie Chris Stapleton, Toby Keith oder Billy Joe Shaver bedienen, aber auch das eine oder andere französische Chanson könnte noch auf eine entsprechende Neu-Interpretation warten.
Trackliste
2 Blue Star
3 I’ll Break Out Again Tonight
4 Don’t Let The Old Man In
5 Just Bummin‘ Around
6 Our Song
7 We Are The Cowboys
8 Stealing Home
9 I’m The Only Hell My Mama Ever Raised
10 Love Just Laughed
11 Yesterday When I Was Young
Besetzung
Buddy Cannon (acoustic guitar, background vocals)
Chad Cromwell (drums)
Kevin "Swine" Grantt (upright bass)
Mike Johnson (steel guitar)
Catherine Marx (piano, B-3 organ, Wurlitzer, Rhodes)
Larry Paxton (upright bass)
Mickey Raphael (harmonica)
Bobby Terry (electric guitar, acoustic guitar, steel guitar)
Lonnie Wilson (drums)
Melonie Cannon (background vocals)
Ward Davis (background vocals)
Kristin Wilkinson (string arrangements)
David Angell, Monisa Angell, Jerry Bifano, David Davidson, Conni Elisor, Alicia Einstrom, Anthony La Marchina, Sari Reist, Kristin Wilkinson (strings)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |